Der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Die renommierte Auszeichnung soll im Herbst in der Frankfurter Paulskirche überreicht werden. Erst im vergangenen Jahr wurde Rushdie während eines Auftrittes auf offener Bühne angegriffen und schwer verletzt.
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Salman Rushdie erhält den mit 25.000 Euro dotierten Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Die hat der Stiftungsrat am Montagvormittag bekanntgegeben. In der Begründung des Stiftungsrats heißt es: "Seit seinem 1981 erschienenen Meisterwerk ’Mitternachtskinder’ beeindruckt Salman Rushdie durch seine Deutungen von Migration und globaler Politik. In seinen Romanen und Sachbüchern verbindet er erzählerische Weitsicht mit stetiger literarischer Innovation, Humor und Weisheit. Dabei beschreibt er die Wucht, mit der Gewaltregime ganze Gesellschaften zerstören, aber auch die Unzerstörbarkeit des Widerstandsgeistes Einzelner."
Rushdie wurde nach dem erscheinen seines Romans "Die satanischen Verse" von dem damaligen iranischen Staatsoberhaupt mit einer Fatwa belegt, die gläubige Muslime dazu aufforderte, ihn zu töten. Knapp 15 Jahre lang lebte Rushdie anschließend im Untergrund. Die iranischen staatlichen Medien hatte das Kopfgeld auf Rushdie noch einmal auf rund vier Millionen Dollar erhöht.
"Verteidigung des friedlichen Miteinanders"
Dennoch sei Rushdie nach wie vor "einer der leidenschaftlichsten Verfechter der Freiheit des Denkens und der Sprache", lobte Schmidt-Friderichs in der Verkündung. "Und zwar nicht nur seiner eigenen, sondern auch der von Menschen, deren Ansichten er nicht teilt. Unter hohen persönlichen Risiken verteidigt er damit eine wesentliche Voraussetzung des friedlichen Miteinanders."
Im August 2022 wurde der Schriftsteller Opfer eines Mordanschlags. Während eines Vortrags wurde er auf offener Bühne mit einem Messer angegriffen. Seit diesem Angriff ist Rushdie auf einem Auge blind. "Trotz massiver körperlicher und psychischer Folgen, mit denen er noch immer ringt, schreibt er weiter: einfallsreich und zutiefst menschlich. Wir ehren Salman Rushdie für seine Unbeugsamkeit, seine Lebensbejahung und dafür, dass er mit seiner Erzählfreude die Welt bereichert."
Rushdie zur Preisverleihung: "... fühle mich sehr geehrt"
Rushdie sagte zu der Entscheidung: "Ich fühle mich sehr geehrt und bin dankbar für diese wichtige Auszeichnung. Ich kann der Jury nur für ihre Großzügigkeit danken. Ich weiß, wie bedeutsam dieser Preis ist, und ich bin ein wenig eingeschüchtert von der Liste der bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger, zu der sich mein Name nun gesellen wird. Ich freue mich wirklich sehr."
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