Schnecke Ticki und der Zauberer Zippeldapp – Der Bengelengel (Auszug)

Vorlesen

Der Zauberer klopft bei der alten Schnecke an die Tür. Er wartet kurz und klopft noch einmal. Dann hört er Herrn Schneckenzahns Stimme: „Jaja, ich komme ja schon. Eine alte Schnecke ist kein Schnellzug.“

Herr Schneckenzahn öffnet und bittet Zippeldapp herein. Er ist froh, dass der Zauberer vorbei gekommen ist...


cms.kaevb.500x662

„Dass Du Dich bei diesem Sauwetter raus traust“, sagt Herr Schneckenzahn mürrisch. Ein paar Schneeflocken wehen zu ihm ins Haus hinein. Missmutig brummt er vor sich hin und schließt die Tür.

Plötzlich ist ein leises Kichern zu hören. Was ist das? Zippeldapp dreht sich um, kann aber nichts entdecken.

Herr Schneckezahn schreibt gleich eine lange Einkaufsliste und drückt sie dem Zauberer in die Hand.

Der sagt nur: „Oh“, denn die Einkaufsliste ist wirklich sehr lang.



Keine Schnecke kommt mich in dieser kalten Jahreszeit besuchen. Ich bin hier ganz alleine. Auch kein Wimbot schaut vorbei, weil sie alle im Weihnachtsstress sind. Und das soll das Fest der Liebe sein?“, beschwerte sich Herr Schneckenzahn.

Zippeldapp seufzt und macht sich dann weiter auf seinen Weg. In der Stadt angekommen, geht es ganz schön hektisch zu. Weit und breit ist nichts von Weihnachtsstimmung zu merken, denn die Wimbots sind im Einkaufsfieber. Du weißt sicher noch, dass die Wimbots die kleinen Männchen und Frauchen sind, die auch in Kriechenland leben.

cms.rsmlq.400x510














Zauberer Zippeldapp wird angerempelt und hin und her geschupst. Es gibt keine Entschuldigung, schon gar nicht ein freundliches Lächeln. Die Wimbots sind wie ausgewechselt. Sie machen griesgrämige Gesichter und sind in Eile.

Der Zauberer biegt in eine schmale Gasse ein. Er geht zu dem kleinen Laden von Frau Wimberkrümel. Hier will er Schokolade und Zuckerstreusel kaufen. Auch die vielen Sachen für Herrn Schneckenzahn bekommt er hier.

Seltsamerweise ist im Laden von Frau Wimberkrümel nicht viel los, obwohl doch in der Stadt alle Wimbots emsig am Einkaufen sind.

„Wie schön ruhig Sie es hier haben, Frau Wimberkrümel“, sagt der Zauberer Zippeldapp.


Wollen Sie mehr über den kleinen Zauberer Zippeldapp und der Schnecke Ticki erfahren? Hier gelangen Sie direkt zur Buchrezension von Claudia Diana Gerlach.

Gefällt mir
2
 

Weitere Freie Texte

lesering
Freie Texte

Gabriele Ejupi: Unser Eis schmilzt – Eine Botschaft aus dem Norden

Gabriele Ejupi

Weit oben, wo der Himmel manchmal in bunten Farben leuchtet, lebt Tobi, ein kleiner Eisbär, mit seiner Familie. Er ist neugierig, verspielt und liebt es, morgens mit der kalten Schnauze über den frostigen Boden zu gleiten. Der Schnee knirscht unter seinen Tatzen, die Welt ist weiß, klar und endlos. Für Tobi ist jeder Tag ein neues Abenteuer. Jeder Sonnenstrahl, der durch den Dunst bricht, ein Wunder. Jedes Knacken des Eises unter seinen Pfoten, eine Melodie seines ...
LESERING
Freie Texte

Gabriele Ejupi: Die Zeit der Wunden

Gabriele Ejupi

Es reicht nicht aus, nur laut zu klagen, während Herzen müde ruhn. Es reicht nicht aus, sich abzuwenden, wenn Unrecht wächst in dunklen Tun. Der Wohlstand wächst an manchem Ort, die Erde klagt, doch hört sie wer? Die Menschen schweigen, blicken fort, wenn Gier zerstört, was fruchtbar wär'. Wie oft wurd' Mut schon totgeredet, wie oft das Herz in Angst erstickt? Wie oft hat Hoffnung sich verflüchtigt, wenn Zukunft unter Last erknickt? Doch dort, wo Hände Bäume pflanzen, wo Wasser nicht zur Ware ...
LESERING
Freie Texte

Gabriele Ejupi: Wovon die Erde spricht

Gabriele Ejupi

In Nächten glimmt der Wohlstand hell, während Hunger leise schweigt.
 Ein Mensch verschenkt in Überfluss, der andre zählt, was übrig bleibt. Die Märkte tanzen, Geld vergeht, doch durstet fern ein dürres Land. Trinkwasser fließt in goldnen Becken, im anderen Land gibt es nur Sand. Die Welt, sie dreht sich unentwegt,
 doch Brücken bröckeln, reißen ein. 
Ein Wort der Macht, ein Wort der Angst, trennt Nachbarn durch unsichtbar’ Stein. Die einen träumen frei zu reisen,
 zu fliegen, wohin der Wind sie ...
Freie Texte

Prokrastination ist keine Schwäche – sie ist ein Symptom

UpA

Inmitten einer Gesellschaft, die in Individualität, Selbstentfaltung und Selbstoptimierung schwelgt, macht sich eine stille, aber weit verbreitete Störung breit: die Prokrastination. Was gemeinhin als Aufschieberitis, Disziplinlosigkeit oder Faulheit abgetan wird, ist in Wahrheit mehr: ein kulturelles Symptom einer Gesellschaft, die sich in ihren eigenen Ansprüchen verliert – und sich gleichzeitig davor scheut, unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Der vielzitierte „Leistungsträger“ wird zur ...

Aktuelles