Der goldene Handschuh ist der siebte Roman des Schriftstellers Heinz Strunk und behandelt Abschnitte aus dem Leben des Hamburger Serienmörders Fritz Honka, die sich hauptsächlich um Alkoholexzesse, Sex, soziale Verwahrlosung und daraus resultierende Gewaltverbrechen drehen.[1] Das von Strunk als Tatsachenroman bezeichnete Werk, das überwiegend aus der Täterperspektive[2] geschrieben ist, erschien 2016 und wurde im selben Jahr mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis ausgezeichnet, einer der am höchsten dotierten literarischen Auszeichnungen Deutschlands.[3] Der Romantitel bezieht sich auf die Kneipe „Zum goldenen Handschuh“, in der Honka seine Opfer kennenlernte.
Das stark regionalbezogene Buch besteht aus drei Teilen: Teil 1 – Ich lernte auf St. Pauli eine ältere Frau kennen, Teil 2 – City Nord und Teil 3 – Dies ist kein Alptraum, dies ist ein Todeskampf. Die Milieustudie, die ihr Zentrum in der Kneipe „Zum goldenen Handschuh“, einer Art „Vorhöllen-Kneipe“[2] hat, behandelt die Geschichte des Frauenmörders Fritz Honka in den 1970er-Jahren. Die Geschichte handelt von seinen Jahren in Hamburg, seiner Begegnung mit Gerda Bräuer, bis hin zu seinem zunehmenden Wahnsinn und den Morden an drei weiteren Frauen, die an der Nachkriegsgesellschaft zerbrochen waren. Honka ist dabei von einem starken Hass auf Frauen, ständiger sexueller Erregung und Sentimentalität getrieben.[4] „Wenn die hinfällt, lass ich sie einfach liegen“.[4] Sex hat für ihn nur noch die Bedeutung, andere „kaputt zu machen so wie man ihn damals kaputt gemacht hatte.“[4] Mit den körperlich und geistig heruntergekommenen[5], alten und zahnlosen Prostituierten trinkt er sich regelmäßig in die Besinnungslosigkeit[6] und gleitet dabei in eine Welt ab, die von destruktiven Phantasien geprägt ist. Ein zweiter Erzählstrang beschreibt in Episoden das Schicksal der fiktiven Hamburger Reederfamilie von Dohren, welche sich während der Zeit des Dritten Reiches an jüdischem Besitztum bereichert hat und seitdem von den Hamburger Eliten gemieden wird. Während nach außen hin die großbürgerliche Fassade aufrechterhalten wird (obwohl die Reederei bereits längst dem Konkurs entgegengeht), sind die einzelnen Familienmitglieder von Hass aufeinander und sexuellen Obsessionen beherrscht. Die Überschneidung mit der Biografie Honkas ergibt sich daraus, dass Mitglieder der Dohren-Familie ebenfalls den „Goldenen Handschuh“ aufsuchen.[2]
Quelle: Wikipedia