Reset: Die Wahrheit stirbt zuerst – Peter Grandls düsterer Technothriller

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Reset: Die Wahrheit stirbt zuerst | »Dieser Roman ist harter Tobak, der zur rechten Zeit kommt.« Jasmin Tabatabai

m Juni 2025 erscheint bei dtv Reset: Die Wahrheit stirbt zuerst als gebundene Hardcoverausgabe (496 Seiten). Peter Grandl, Politikwissenschaftler und IT-Berater, zeichnet ein Szenario, in dem schrittweise digitale Infrastrukturen kollabieren: Von gezielten Deepfake-Attacken auf Spitzenpolitiker:innen bis zu flächendeckenden Mobilfunk- und Internetausfällen. Grandl verwebt seine Erfahrung aus realen Sicherheitsrecherchen zu SolarWinds und Bundeswehrstudien zu einer Erzählung, die beunruhigend nah an aktuellen Debatten um Cybersicherheit, Desinformation und staatliche Eingriffe liegt.

Die Katastrophe in Etappen: O’Briens Wettlauf gegen eine digitale Welt ohne Netz

Oktober 2024, München: Superintendent Valentine O’Brien von der Bayerischen Polizei ist bei einem BKA-Krisentreffen, als ein Passagierflugzeug kurz vor dem Anflug plötzlich vom Radar verschwindet. Kurz zuvor kursieren Deepfake-Videos in sozialen Medien – manipulierte Aufrufe zum Terror, die unter mehreren offiziellen Kanälen verbreitet wurden.

Schrittweiser Zusammenbruch: Innerhalb von Tagen fallen nacheinander Mobilfunknetze, Notrufsysteme und schließlich großflächig das Internet aus. Lokale Behörden verzeichnen massenhaft falsche Notrufe, und bewährte digitale Identifikationsverfahren lassen sich nicht mehr nutzen.

Erste Spurensicherung: O’Brien und sein Team entdecken bei forensischen Analysen, dass die Angriffe nicht auf einen zentralen Blackout zurückzuführen sind, sondern auf koordiniert eingesetzte Malware, die Rechenzentren in verschiedenen Ländern angegriffen hat.

Globale Abriegelung: In enger Abstimmung mit Europol und Cyberabwehreinheiten verhängen Staaten Notfallgesetze, beschränken Bürgerrechte und rufen den Ausnahmezustand aus – eine erschreckende Parallele zu realen Maßnahmen nach schweren Terroranschlägen.

**Showdown ohne Showdown: Anders als in Hollywood-Blockbustern kulminiert das Buch nicht in einer finalen Infiltration einer Zentrale, sondern in einer unspektakulären Kommandoeinheit eines Cyberabwehrzentrums, in der O’Brien und sein Kollege Mustafa das finale Decrypt-Tool aktivieren. Eine schlichte Codezeile entscheidet über Wiederaufbau oder endgültigen Reset der Systeme.

Themen und Motive – Kontrolle, Vertrauen, digitale Wunden

  • Fragiler Glaube an Technologie: Grandl zeigt, wie der blinde Aufstieg des Netzes uns verwundbar macht – jede Sicherheitslücke wirkt wie ein offenes Tor für Desinformation und Chaos.

  • Moral und Verantwortung: O’Brien ringt mit der Frage, ob man Notfallmaßnahmen einsetzen darf, die Grundrechte beschneiden, um eine größere Katastrophe abzuwenden.

  • Deepfake als Waffe: Der Text erklärt nüchtern, wie KI-Algorithmen Stimmen und Gesichter nachahmen und Vertrauen in Institutionen untergraben.

  • Menschliche Resilienz: Trotz technokratischer Bedrängnis bleiben persönliche Bande – O’Brien vertraut auf sein Team und lernt, dass Solidarität die letzte Verteidigungslinie bleibt.

Zwischen Panik und Regulation

2025 ist geprägt von Debatten über Netzneutralität, KI-Ethik und staatliche Überwachung. Grandls Roman greift aktuelle Fälle wie den SolarWinds-Hack (2020) und die Deepfake-Kampagne im US-Wahlkampf 2022 auf, um zu zeigen, wie schnell Desinformation Zündstoff liefert. Viele Länder diskutieren zeitgleich Notfallgesetze für Cybervorfälle – ein realer Brückenschlag zum fiktiven Ausnahmezustand im Buch.

Stil und Sprache – Technikkompetenz trifft Thriller-Tempo

Grandl schreibt klar und konzentriert: Technische Details (Malware-Typen, Netzwerkprotokolle, Verschlüsselungsalgorithmen) werden im Fließtext so erklärt, dass auch Nicht-Expert:innen folgen können. Kurze Abschnitte und Cliffhanger-Kapitel erzeugen ein hohes Erzähltempo, während Einschübe wie „Der Autor-Factbox“ zentrale Begriffe vertiefen, ohne den Lesefluss zu stören. Metaphern wie „Datenadern, die im Dunkeln verrotten“ illustrieren die Verrohung unserer Infrastruktur.

Für wen eignet sich Reset? – Zielgruppen und Leseempfehlung

  • IT-Professionals & Security-Teams: Impulse für Krisensimulationen und Red-Team-Übungen.

  • Bildungseinrichtungen & Workshops: Spannendes Lehrmaterial zu Medienkompetenz, Ethik und digitaler Souveränität.

  • Buchclubs & Diskussionsrunden: Fundierter Ausgangspunkt für Debatten über Freiheitsrechte und Notstandsgesetze.

  • Thriller-Fans: Wer adrenalingetriebene Spannung mit realitätsnahen Szenarien schätzt.

Kritische Einschätzung – Chancen und Grenzen

Stärken:

  1. Realismus: Fundierte Recherchen zu SolarWinds und Bundeswehr-Sicherheitsstudien verleihen dem Plot Glaubwürdigkeit.

  2. Fachliche Zugänglichkeit: Komplexe technische Zusammenhänge werden verständlich und anschaulich vermittelt.

  3. Dramaturgie: Kapitelende-Cliffhanger halten das Tempo hoch, ohne konstruiert zu wirken.

Schwächen:

  • Überfrachtung: Viele technische Exkurse können Lesende ohne Vorkenntnisse überfordern.

  • Einzelner Showdown: Kein epischer Cineasten-Action-Moment, sondern ein leiser, aber realistischer Abschluss, der manche Erwartung enttäuschen könnte.

Ein Weckruf in Romanform

Reset ist weit mehr als ein Technothriller: Es ist ein handfestes Lehrbuch zur gefährlichen Verwundbarkeit unserer vernetzten Welt. Grandl beschwört eine Atmosphäre der Ohnmacht und zeigt zugleich, dass kollektives Handeln und technische Solidarität den entscheidenden Unterschied machen können. Wer sich auf dieses Szenario einlässt, erhält nicht nur Nervenkitzel, sondern auch ein Verständnis dafür, welche Hausaufgaben Politik, Wirtschaft und Gesellschaft heute dringend erledigen müssen.

Über den Autor – Peter Grandl

Peter Grandl, Jahrgang 1980, ist Regisseur, Drehbuchautor und Creative Director einer Werbeagentur, bevor er als Schriftsteller mit dem Thriller Turmschatten debütierte. Seine Romane verknüpfen journalistische Gründlichkeit mit filmischer Spannung. Für seine Werke wurde er bereits für den Deutschen Thrillerpreis nominiert. Grandl lebt mit seiner Familie in der Nähe von München und engagiert sich in Workshops der Bundeszentrale für politische Bildung, um Medienkompetenz und Cybersicherheit zu fördern.

Häufige Fragen zu Reset

Wann erscheint die deutsche Erstausgabe? 12. Juni 2025, dtv Hardcover (496 Seiten).

Gibt es eine gedruckte Leseprobe? Auf der dtv-Webseite steht ein kostenloses E-Book-Kapitel zum Download bereit.

Ist Vorkenntnis nötig? Nein, alle Fachbegriffe werden kontextualisiert.

Planen Verfilmungen? dtv hat Optionen an einen Streamingdienst verkauft, Produktionsstart unklar.

Wie realistisch sind die Angriffe? Grandl stützt sich auf dokumentierte Fälle (SolarWinds 2020, Bundestag-Hack 2015) und fachliche Interviews.

Lesezeit: Bei flottem Tempo etwa 12–14 Stunden.

Warum der Titel Reset? Er steht für die Drohung eines vollständigen digitalen Neuanfangs – auf Kosten von Freiheit und Vertrauen.


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