Die Autorin, Dichterin, Essayistin und Übersetzerin Anja Utler erhält den Ernst-Jandl-Preis 2023. Die mit 15.000 Euro dotierte soll am 24. Juni überreicht werden.
Der Ernst-Jandl-Preis für Lyrik geht in diesem Jahr an die deutsche Autorin, Essayistin und Übersetzerin Anja Utler. Überreicht wird sie am 24. Juni im Rahmen der Ernst-Jandl-Lyriktage. Utler sei eine "Sprachkünstlerin, die in ihren lyrischen Texten Erfahrungs- und Resonanzräume öffnet, in denen die Koordinaten von Welt, Sprache und Ich verschoben werden" hieß es von Seiten der Staatssekretärin Andrea Mayer (Grüne).
Bereits Utlers 2004 erschienener Gedichtband "münden – entzüngeln" (2004) rücke den Körper als Medium der Sprache ins Zentrum, hieß es in der Begründung der Jury. "Utlers eingehende Beschäftigung mit Techniken des Sprechens zeigt sich zudem in ihrer eigenen avancierten Vortragspraxis, die die Lesung als eigenständige Kulturtechnik ernst nimmt." Utler sei in ihren Themen und Stoffen ganz und gar gegenwärtig, so die Staatssekretärin Mayer. Utler verstehe es, "in ihrer literarischen Arbeit an die Anfänge der Dichtung zu erinnern, an Klang, Rhythmus und Gesang, an die große Sprach- und Sprechkunst des Gedichts, in der es immer auch um Existenzielles geht"
Anja Utler
Anja Utler wurde 1973 in Schwandorf geboren. Sie studierte Slawistik, Anglistik und Sprecherziehung. 2003 promovierte sie an der Universität Regensburg mit einer Arbeit über die Bedeutung der Kategorie Geschlecht im Werk von vier russischen Lyrikerinnen. In den Jahren 2017/2018 war sie Gastprofessorin für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien.
Ernst-Jandl-Preis für Lyrik
Der Ernst-Jandl-Preis für Lyrik wurde 2001 zum Gedenken an den im Juni 2000 verstorbenen Dichter Ernst Jandl gestiftet. Er wird alle zwei Jahre an deutschsprachige AutorInnen vergeben. Die Ernst-Jandl-Lyriktage finden in diesem Jahr von 23. bis 25. Juni in Neuberg an der Mürz/Steiermark statt.
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