Harlan Coben: Ich finde Dich Die Braut, die sich traut

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Nach "Kein Sterbenswort" greifen viele zu Cobens vorherigen Roman. Der lohnt sich, ist aber nicht unumstritten.

Ich finde Dich: Noch mehr Gänsehaut für Fans von Kein Sterbenswort. Foto: Goldmann

Sie haben nach "Kein Sterbenswort" Lust auf einen weiteren Roman des US-Thriller-Gurus Harlan Coben? "Ich finde Dich" ist Cobens zuvor auf Deutsch erschienener Roman.

College-Professor Jake Fisher glaubt, mit Nathalie in einer Künstler-Kolonie die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Die macht aber völlig überraschend mit ihm Schluss. Ohnmächtig sieht Jake später aus der Ferne zu, wie Nathalie einen gewissen Todd heiratet, der dann in ihr Leben getreten ist. Seine letzte, spontane Liebeserklärung prallt an Nathalie ab: Vielmehr nötigt sie ihm sogar das Versprechen ab, nie mehr Kontakt mit ihnen aufzunehmen und für immer aus ihrem Leben zu verschwinden.

Doch nach sechs Jahren erfährt er, dass Todd ermordet wurde. Jake liebt Nathalie immer noch und schleicht sich heimlich zur Beerdigung, um einen letzten Blick auf die Geliebte zu erhaschen. Jake ist wie vom Donner gerührt: Die Witwe am Grab ist nicht Nathalie. Selbst der Pfarrer, der das Paar getraut hat, will sich nicht mehr an sie erinnern. Währenddessen erregt Jake mit seinen Nachfragen unerwünschte Aufmerksamkeit. Tatsächlich hat Jakes eigenes College mehr mit Nathalies Verschwinden zu tun, als er jemals hätte ahnen können. Und die Antwort zu alledem scheint ausgerechnet Jakes ehemaliger College-Professor und Mentor zu kennen.

Fazit: Harlan Coben versteht es, auch in "Ich finde Dich" eine enorme Spannung aufzubauen, die durch den gesamten Roman trägt. Fans wissen, dass Cobens Stärke in der meist einzigartigen Verdunkelung der Motivation verschiedenere Akteure liegt. In "Ich finde Dich" sind ihm allerdings einige logische Ungenauigkeiten unterlaufen, die sich der Leser dann wieder selbst erklären muss. Insgesamt wird die Gesamthandlung zwar nicht unglaubwürdig, aber man fühlt sich nicht ganz so aufgehoben wie bei "Kein Sterbenswort". Andererseits sind Coben-Romane wie "Sie sehen Dich" aus Sicht der Komplexität noch durchdachter. Dennoch: All dies ist Jammern auf höchstem Niveau. "Ich finde Dich" ist spannender als viele Thriller, die derzeit auf dem Markt sind.

Für wen eignet sich´s? Natürlich für Coben-Fans, weil es einfach Spaß macht, bei so einem hervorragenden Autor über minimale Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Titeln zu diskutieren. Ansonsten ist "Ich finde Dich" für alle Spannungs-Fans ein hervorragender Tipp, die mehr auf die Handlung als auf den Charakteraufbau stehen.


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