Simone Lucie Ernestine Marie Bertrand de Beauvoir [siˈmɔn də boˈvwaʁ] (* 9. Januar 1908 in Paris; † 14. April 1986 ebenda) war eine französische Schriftstellerin, Philosophin und Feministin. Sie engagierte sich immer wieder politisch und verfasste zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays und Memoiren. De Beauvoir gilt als Vertreterin des Existentialismus. Mit ihren beiden existentialistischen Romanen L’Invitée (1943; dt.: Sie kam und blieb) und Le Sang des autres (1945), 1984 von Claude Chabrol als Das Blut der Anderen verfilmt, erlangte Simone de Beauvoir Anerkennung als Schriftstellerin. Der Welterfolg Das andere Geschlecht (1949) gilt als ein Meilenstein der feministischen Literatur und machte sie zu einer der bekanntesten Intellektuellen Frankreichs. Auch ihre Essays gelten als wichtige Beiträge zu dem jeweiligen Fachgebiet. Ihr langjähriger Partner war Jean-Paul Sartre.

Simone de Beauvoir wurde als ältere von zwei Töchtern des Ehepaares Georges und Françoise Bertrand de Beauvoir in Paris, Boulevard du Montparnasse 103, geboren.[1] Ihr Urgroßvater, François Bertrand, war ein höherer Amtsträger in der Finanzverwaltung der Normandie gewesen, hatte reich geheiratet, das Landgut Meyrignac im Limousin gekauft und sich den adelig klingenden Namenszusatz „de Beauvoir“ zugelegt. Simone de Beauvoirs Großvater, der ebenfalls eine reiche Bürgerstochter ehelichte, zog nach Paris und bekleidete dort höhere und schließlich hohe Posten in der Stadtverwaltung, ehe er sich in fortgeschrittenem Alter auf Meyrignac zurückzog. Simone de Beauvoirs Vater studierte Jura, da das Landgut seinem älteren Bruder zufallen sollte, und arbeitete als Anwalt in einer renommierten Kanzlei, doch ohne Ehrgeiz, denn er konnte auskömmlich von dem ihm ausgezahlten Erbteil leben. Sein eigentliches Interesse galt der Literatur und dem Theater. Als junger Mann rezitierte er Gedichte in den bürgerlichen und adligen Salons, die sich ihm öffneten, und engagierte sich in privaten Theatergruppen. Als er 30 Jahre alt wurde, ließ er sich mit der 20-jährigen Tochter des Privatbankiers Brasseur aus Verdun bekannt machen und heiratete sie schließlich aus Zuneigung, nachdem ihn anfangs vor allem die Aussicht auf eine gute Mitgift angetrieben hatte, während er bereit war, seinen adeligen Namen in die Ehe einzubringen. Gemäß seiner Herkunft und seinem Milieu war er Konservativer und Nationalist. In religiöser Hinsicht war er, wie viele gebildete Männer seines Standes, Agnostiker, doch hielt er es für selbstverständlich, dass seine Frau sehr streng römisch-katholisch war und die Töchter fromm erzog. Simone de Beauvoir führte später ihre Entwicklung zu einer Intellektuellen nicht zuletzt darauf zurück, dass sie schon als Kind lernen musste, sich in divergenten geistigen Welten zu bewegen.

Quelle: Wikipedia

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