Über Ghosting

Vorlesen

Freundschaft kann sich entwickeln oder
aufhören, das habe ich nun gelernt.

Seit Monaten ist Funkstille und ich weiß
bis heute nicht den Grund, warum nie
wieder was von Dir kam, dabei hatten wir
mal die Vision von einem Plan.

Aber Du bist nicht der erste und auch nicht
der einzige Mensch, welcher die
Bedeutung von Gesprächen nicht sehen
kann und deswegen klammer ich mich an
die Hoffnung ran.

An die Hoffnung einer Welt, in der
Ehrlichkeit ganz viel am Leben hält.
Immer wieder diese Selbstzweifel: "Was habe ich
denn falsch gemacht.",frage mich, warum
ich mich dem annehme und merke dann
irgendwann, dass ich diese Gedanken lebe.

Aber mein Leben ist jetzt und hier, es ist
kurz vor vier und im nächsten Sommer ein
Bier mit Dir - das gibt es nicht mehr bei mir.

Ich habe abgeschlossen mit so manchen
Menschen, ich will sie nicht lenken, setze
meine Grenzen und höre auf zu kämpfen.

Freundschaften ändern sich und ich bin
dankbar für jede Person an meiner Seite
und während ich gleite auf die starke Seite
meiner Persönlichkeit, muss ich mich
vorbereiten.

Auf Abschiede, weil ich mich zurück
ziehen werde, auf neue Menschen dieser
Erde und so manche Beschwerde.

Wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann
noch eine Chance es zu klären und bei
manchen eine Zeit sich zu bewähren.

Ja, Abschiede tun weh: es ist nie leicht zu
gehen oder alles zu verstehen, solange wir
nur eine Seite sehen.

Die positive Seite bleibt trotzdem: Danke,
dass es Dich gab und in meinem Herzen,
wo ich Dich trag, hast Du Deinen Platz
gefunden, aber jetzt nicht mehr alle
Sekunden, sondern wenn ich es erlaube
ein paar Minuten vom Jahr gebunden.

Gefällt mir
1
 

Weitere Freie Texte

Freie Texte

Richie Flow: Sommer 2018

Die Taube schwamm im Wasser des Hafenbeckens. Mit zunehmend hektisch anmutenden Flügelschlägen versuchte sie sich aus diesem ihr fremden Element zu befreien. Ohne Erfolg. Das Klatschen der Flügel auf die Wasseroberfläche verstärkte den Eindruck eines verzweifelten und hoffnungslosen Versuchs. Passanten, die an der Hafenpromenade entlang gingen, blieben stehen. Erst wenige, dann immer mehr, bis eine Gruppe von 20 oder mehr Menschen das Schauspiel betrachteten – Männer, Frauen und Kinder ...
Freie Texte

Claudia Dvoracek-Iby: Das Mädchen

„Übrigens“, Cocos Hundesitterin setzt sich unaufgefordert auf die Bank zu mir, „heute hat mir die Reinweiß eiskalt mitgeteilt, dass ich vorläufig“ - sie zeichnet Anführungszeichen in die Luft - „nicht mehr gebraucht werde. Ab morgen kommt jemand anders mit Coco hierher. Eine junge Ukrainerin. Die Reinweiß haben sie bei sich aufgenommen. Naja, Platz und Geld haben die ja mehr als genug. Aber wie sich die Reinweiß mit ihrer guten Tat brüstet - zum Kotzen ist das! Ich habe gehört, wie sie ins ...
Freie Texte

Tamás Fajta: Paris – allen Vorurteilen zum Trotz

Ja, ich war in Paris – allen Vorurteilen zum Trotz. Mit Vorurteilen meine ich das, was ich aus zweiter Hand über die französische Hauptstadt gehört habe. Jene zweite Hand gehörte Jakob Fleischberg, einem damaligen Freund von mir, der Paris samt Freundin besucht hatte. Er erzählte uns an einem Stammtisch-Donnerstag von seinen Erfahrungen. Ich breche das Gesagte kurz runter: Die Franzosen sind unhöflich und sprechen kein Englisch, die Stadt sei dreckig und der Verkehr ...
Freie Texte

Die Himmelsreisen des Träumers

Auf einer Wiese liegend betrachte ich die Gestalten des Himmels. Sie verändern dauernd ihre Formen und Farben, der Wind des Frühlings bringt sie in unbekannte Welten In meinen Träumen folge ich ihnen, dabei gelange ich an besondere Orte in meiner Erinnerung. Mein jüngeres Ich betrachte ich wohlwollend und lächle über seine Sorgen, weil sie mir heute teilweise fremd erscheinen. Zur gleichen Zeit fühle ich mich beobachtet, als ich mich umsehen will, blenden mich die Sonnenstrahlen, sie ...
lesering
Freie Texte

Gabriele Ejupi: Unser Eis schmilzt – Eine Botschaft aus dem Norden

Weit oben, wo der Himmel manchmal in bunten Farben leuchtet, lebt Tobi, ein kleiner Eisbär, mit seiner Familie. Er ist neugierig, verspielt und liebt es, morgens mit der kalten Schnauze über den frostigen Boden zu gleiten. Der Schnee knirscht unter seinen Tatzen, die Welt ist weiß, klar und endlos. Für Tobi ist jeder Tag ein neues Abenteuer. Jeder Sonnenstrahl, der durch den Dunst bricht, ein Wunder. Jedes Knacken des Eises unter seinen Pfoten, eine Melodie seines ...

Aktuelles