47. Tage der deutschsprachigen Literatur Valeria Gordeev gewinnt den Ingeborg-Bachmannpreis 2023

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Der mit 25.000 Euro dotierte Ingeborg Bachmannpreis geht in diesem Jahr an die deutsche Autorin Valeria Gordeev ("Er putzt"). Die Schweizerin Laura Leupi ("Das ABC der sexualisierten Gewalt") wurde mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet, der KELAG-Preis geht an den deutsch-polnischen Autor Martin Piekar ("Mit Wänden sprechen/Pole sind schwierige Volk"), der auch den BKS-Bank-Publikumspreis erhielt. Mit dem Deutschlandfunkpreis wurde die Österreicherin Anna Felnhofer ("Fische fangen") ausgezeichnet.

Die Gewinner des diesjährigen Bachmannpreises (V.l.n.r.): Martin Piekar (KELAG-Preis und Publikumspreis); Anna Felnhofer (Deutschlandfunkpreis); Valeria Gordeev (Ingeborg-Bachmann-Preis) und Laura Leupi (3sat Preis). Bild: ORF/Bachmannpreis

Die Preise sind verteilt, das Wettlesen in Klagenfurt ist vorbei. Der mit 25.000 Euro dotierte Hauptpreis des Wettbewerbes geht an die Autorin Valeria Gordeev, die auf Einlandung von Insa Wilke ihren Text "Er putzt" gelesen hat, mit dem sie die Jury bereits am ersten Lesetag überzeugen konnte. Diese lobte nicht nur den Text, sondern auch den Vortrag.

In ihrer Laudatio bezeichnete Insa Wilke den Text als ein Plädoyer für Empfindlichkeit. Es sei ein Text, so Wilke, der Belastung begegne und sich weite, ohne beliebig zu sein. Gordeev habe Humor und liebe was sie tue, wisse aber auch um ethische Grenzen. Der Text zeige, was Oberflächenspannung bedeute, zeihe einen möglichen Ausweg aus der Gleichgültigkeit. Die Autorin selbst sagte, der Text sei als Teil eines Romans gedacht. Hier können Sie den Gewinnertext lesen.

3sat-Preis für die Schweizerin Laura Leupi

Den mit 7.500 Euro dotierten 3sat-Preis erhielt die Schweizer Autorin Laura Leupi. Sie laus auf Einladung von Thomas Strässle den Text "Das ABC der sexualisierten Gewalt". in seiner Laudatio sagte Thomas Strässle, Leupi habe Jury und Publikum mit Text und Performance gleichermaßen begeistert. Schonungslos, mutig und kluge habe sie ein brennendes Thema aufgegriffen und den Versuch gewagt, ein großes Schweigen in tosender Stille hörbar zu machen. Hier können sie Laura Leupi´s Text lesen.

KELAG-Preis und Publikumspreis für Martin Piekar

Der mit 10.000 Euro dotierte KELAG-Preis ging an den deutsch-polnischen Autor Martin Piekar, der auf Einladung von Klaus Kastberger den Text "Mit Wänden sprechen/Pole sind schwierige Volk" las. In seiner Laudatio sagte Kastberger, er freue sich schon auf den größeren Text, für den sich bestimmt ein Verlag finden werde. Hier finden Sie den Text von Martin Piekar.

Piekar erhielt außerdem den mit 7.000 Euro dotierten Publikumspreis, mit welchem darüber hinaus ein Stadtschreiberstipendium im Wert von 6.000 Euro in Klagenfurt verbunden ist.

Deutschlandfunkpreis für Anna Felnhofer

Die Österreicherin Anna Felnhofer erhielt den mit 12.500 Euro dotierten Deutschlandfunkpreis für ihren Text "Fische fangen", welchen sie am zweiten Lesentag auf Einladung von Brigitte Schwens-Harrant las. In ihrer Laudatio sagte Schwens Harrant, Felnhofer schildere in ihrem Text die Facetten eines Lebens sowie die Suche nach Zugehörigkeit. Sie seziere erzählend den alten Mechanismus von Gewalt und Opferwerdung und mache deutlich, dass Sprache Mechanismus von Gewalt aufzeigen könne. Anna Felnhofer sagte nach der Verleihung, sie seit total überwältigt, das Aufgekratztsein der letzten Tag halte noch an. Hier geht es zum Text von Anna Felnhofer.

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