Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), auch Staatssicherheitsdienst, Kurzwort Stasi, war in der DDR zugleich Geheimdienst und Geheimpolizei und fungierte als Herrschafts- und Unterdrückungsinstrument der SED, worauf die von ihrem langjährigen Leiter, Minister Erich Mielke geprägte Losung, „Schild und Schwert der Partei“ zu sein, hinweist.[1] Formal war es innerhalb des Ministerrats der Deutschen Demokratischen Republik sowohl ein „Ministerium der bewaffneten Organe“, von denen die DDR insgesamt vier kannte, als auch ein „bewaffnetes Organ“ selbst. 1953 wurde es in Reaktion auf den Aufstand vom 17. Juni zum Staatssekretariat für Staatssicherheit (SfS) herabgestuft, dem Ministerium des Innern nachgeordnet und 1955 wieder selbständiges Ministerium. Eine von etwa zwanzig Hauptverwaltungen des MfS war die Hauptverwaltung A (HVA), der Auslandsgeheimdienst der DDR.
Das MfS wurde am 8. Februar 1950 nach dem Vorbild des sowjetischen NKWD gegründet und entwickelte sich zu einem weitverzweigten, personalstarken Überwachungs- und Repressionsapparat, dem im Jahr 1988 etwa 91.000 hauptamtliche Mitarbeiter und zwischen 110.000 (Ilko-Sascha Kowalczuk[2]) und 189.000 (Helmut Müller-Enbergs) inoffizielle Mitarbeiter (IM) angehörten. Als Motive für die Kooperation ermittelte Müller-Enbergs vor allem politische Ideale. Geld habe nur eine untergeordnete Rolle gespielt, auch Fälle von erpresster Zusammenarbeit seien selten gewesen.[3] Innenpolitisch hatte das als Machtinstrument benutzte MfS Schutzfunktion für staatliche Organe und Personen. Dazu wurden 15 Bezirksverwaltungen für Staatssicherheit (BVfS) wie in Halle oder Leipzig eingerichtet. In letzterem befindet sich heute das Museum in der Runden Ecke. Daneben unterstanden den Bezirksverwaltungen insgesamt 214 Kreisdienststellen (KDfS).
Quelle: Wikipedia