Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (französischer Originaltitel: À la recherche du temps perdu, erschienen zwischen 1913 und 1927) ist ein siebenteiliger Roman von Marcel Proust. Er ist als fiktionale Autobiographie geschrieben, schildert die Erinnerungen des Ich-Erzählers an sein Leben, die vielfach von Prousts eigenen Erlebnissen inspiriert sind. Das detailreiche Heraufbeschwören der Vergangenheit mittels „unwillkürlicher Erinnerungen“ (und damit der Prozess des Schreibens) wird zur allegorischen Suche nach der Wahrheit, die Berufung des Ich-Erzählers zum Schriftsteller damit zum unsichtbaren Kern der Erzählung. Die Romanfolge entfaltet ein großes Gesellschaftspanorama im Paris des Fin de siècle und ist das Hauptwerk der französischen Romanliteratur des frühen 20. Jahrhunderts.[1]
Als Proust im Januar 1909 einen Zwieback, welcher im Roman zu einer Madeleine wird, in seinen Tee tauchte, wurde er unwillkürlich in seine Kindheit zurückversetzt. Im Juli desselben Jahres zog er sich von der Welt zurück, um seinen Roman zu schreiben, von dem der erste Entwurf im September 1912 fertiggestellt wurde. Der erste Band Du côté de chez Swann (1913; deutsch: In Swanns Welt, auch: Auf dem Weg zu Swann) wurde von Verlagshäusern aus verschiedenen Gründen abgelehnt und erschien auf eigene Kosten im November 1913. Zu diesem Zeitpunkt waren von Proust nur drei Bände geplant.
Quelle: Wikipedia