Die britische Thriller-Autorin arbeitet derzeit an ihrem Roman "Totenkind". Jetzt verriet Bauer, wie sie in ihren Plots die Leser überraschen will.
Belinda Bauer weiß, wie man Thriller schreibt: Mit "Das Grab im Moor" räumte sie 2010 den renommierten Gold Dagger Award ab. Jetzt arbeitet sie an "The Shut Eye": Der Roman erscheint im Januar in den USA und im August 2016 über Goldmann unter dem Titel "Totenkind" auch in Deutschland.
Für Belinda Bauer ist es wichtig, mit dem Leser fair umzugehen und ihn durch entsprechende Hinweise mitraten zu lassen. Einen deus ex maxchina will die Britin um jeden Preis vermeiden.
Konsistenz und Logik
"Der kleinste Betrug kann die ganze Geschichte zunichtemachen", sagt Belinda Bauer gegenüber Publisher´s Weekly. "Als Leser und Filmfan kann ich jede Mogelei meilenweit erkennen und ich will meine Leser so nie enttäuschen. Es ist fundamental wichtig, dass sich die Vorgänge in einer logischen Konsistenz mit den Charakteren und den Umständen entfalten. Ich kann mich jetzt an kein bestimmtes Buch oder einen Film erinnern, der mir das beigebracht hat. Ich glaube, es ist nur grundsätzlich gutes Schreiben und ich hatte genug Glück, um genug gutes Schreiben lesen und sehen zu können."
Belinda Bauer ist bekannt für ihre Plot-Wendungen, die oft schwer vorhersehbar sind, dann aber logisch wirken. Der Schlüssel dazu ist für die Autorin das geschickte Streuen von Hinweisen vor dem entsprechenden Vorfall.
"Manchmal weiß ich, dass die Überraschungen kommen werden, sogar bevor ich angefangen habe zu schreiben, und manchmal überraschen mich meine Überraschungen selber", sagt Bauer. "Das letztere macht natürlich am meisten Spaß!"
Details verbergen die Hinweise
"Wenn ich etwas habe, das die Leser überraschen soll, dann besteht die Kunst darin, es geschickt so zu verbergen, dass sie es nicht vorhersehen können. Aber sowie es passiert, verstehen sie sofort, wo es hergekommen ist und sie glauben, sie hätten es sehen können. Mein Schreibstil besteht darin, dass es viele Details, die relevant für die Handlung sein könnten oder auch nicht. Die meisten dieser Details sind nur relevant für den Charakter oder die Atmosphäre, oder nur, um ein Gefühl für die Umgebung zu entwickeln. Also habe ich zum Glück viele Orte, wo ich meine Überraschungen unterbringen kann."
"The Shut Eye" erscheint auf Englisch am 14. Januar 2016 über Black Swan und am 16. August 2016 in Deutschland unter dem Titel "Totenkind" über Goldmann.
Hier bestellen
Topnews
Ein Geburtstagskind im November: Astrid Lindgren
Geburtstagskind im Oktober: Benno Pludra zum 100. Geburtstag
Das Geburtstagskind im September: Roald Dahl – Der Kinderschreck mit Engelszunge
Ein Geburtstagskind im August: Johann Wolfgang von Goethe
Hans Fallada – Chronist der kleinen Leute und der inneren Kämpfe
Ein Geburtstagskind im Juni: Bertha von Suttner – Die Unbequeme mit der Feder
Ein Geburtstagskind im Mai: Johannes R. Becher
Ein Geburtstagskind im April: Stefan Heym
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Aktuelles
Beim Puppendoktor – Ein Bilderbuch über das Kind und sein Spiel
Denis Scheck über Fitzek, Gewalt und die Suche nach Literatur im Maschinenraum der Bestseller
Die Frauen von Ballymore von Lucinda Riley- Irland, eine verbotene Liebe und ein Geheimnis, das nachhallt
Katrin Pointner: Willst du Liebe
Geschenktipp zu Weihnachten: Otfried Preußlers Die kleine Hexe
Zwischen Fenster und Flug – Nikola Huppertz’ Gebrannte Mandeln für Grisou
Die stille Heldin von Hera Lind – Eine Mutter hält die Welt zusammen
Winnetou: Die besten Karl-May-Bände
Kiss Me Now von Stella Tack – Prinzessin, Personenschutz, Gefühlsernst
Kiss Me Twice von Stella Tack – Royal Romance mit Sicherheitsprotokoll
Literatur zum Hören: Was die BookBeat-Charts 2025 über Lesegewohnheiten verraten
László Krasznahorkais neuer Roman „Zsömle ist weg“
Zwischen Vers und Verwandlung – Fitzebutze als poetische Kindheitsform
Kiss Me Once von Stella Tack – Campus, Chaos, Bodyguard: eine Liebesgeschichte mit Sicherheitslücke
Michael Danzinger: (unbenannt)
Rezensionen
Biss zum Ende der Nacht von Stephenie Meyer – Hochzeit, Blut, Gesetz: Der Schlussakkord mit Risiken und Nebenwirkungen
Das gute Übel. Samanta Schweblins Erzählband als Zustand der Schwebe
Biss zum Abendrot von Stephenie Meyer – Heiratsantrag, Vampirarmee, Gewitter über Forks