Der Schriftstellerverband PEN hat am Dienstag seine aktuelle "Case List" veröffentlicht. Insgesamt zählte der Verband im vergangenen Jahr 115 Fälle, in denen Schriftstellerinnen und Schriftsteller weltweit physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt waren. Die meisten Übergriffe gab es demnach in Nord- und Südamerika.
Laut der aktuellen "Case List" des PEN-Verbandes ist es im vergangenen Jahr weltweit zu insgesamt 115 Fällen gekommen, in denen Autorinnen und Autoren Schikanen, Verhaftungen und teils tödlicher Gewalt ausgesetzt waren. Der deutsche Ableger der internationalen PEN Vereinigung veröffentlichte die Liste am Dienstagvormittag. Demzufolge waren die amerikanischen Kontinente im vergangenen Jahr die gefährlichsten für Journalistinnen und Journalisten. Insgesamt 31 Medienschaffende wurden in Nord- und Südamerika getötet. Weltweit betrug die Zahl der Todesopfer laut PEN 68. Auch weiterhin zählt Mexiko in diesem Zusammenhang als das gefährlichste Land der Welt.
Weltweite Repression
Cornelia Zetzsche, Vizepräsidentin und Writers-in-Prison-Beauftragte des deutschen PEN, zeigt sich besorgt: "Angesichts der Brennpunkte Ukraine und Iran gerät leicht aus dem Blick, welche Repressionen Autoren und Journalisten weltweit erdulden: in Bahrain, Ägypten, China oder Simbabwe; in Belarus, wo Friedensnobelpreisträger Ales Beljatzki gerade zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde, nur weil er eine Organisation zur Verteidigung der Menschenrechte gründete; in der Türkei, wo Tausende jahrelang hinter Gittern sind, auch Prominente wie der Verleger Osman Kavala oder der Politiker und Schriftsteller Selahattin Demirtaş, obwohl der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ihre Freilassung fordert."
Laut PEN werden Schriftstellerinnen und Schriftsteller in nahezu allen Weltregionen aufgrund angeblicher Verstoße gegen die nationale Sicherheit festgenommen und gefoltert. In einigen Ländern mussten Schriftsteller fliehen, etwa aus Myanmar oder Afghanistan. In anderen Ländern, beispielsweise Kuba oder Nicaragua, kam es zu Zwangsausweisungen und somit zum Exil einzelner Autorinnen und Autoren. Die vollständige "Case List", die neben der Aufzählung geschädigter Autorinnen und Autoren auch einschlägige Berichte zum Zustand der weltweiten Meinungsfreiheit und eine Übersicht der einzelnen Länderprofile enthält, finden Sie auf der PEN-Website.
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