Zusammen

Vorlesen


Was mir bleibt ist nur ein Zimmer

Düster weht der Lampenflimmer

Durch des Staubes Schimmer immer

Die Gedanken werden schlimmer


Ohne dich heißt es verzagen

Fürchterlich die Bücher ragen

Kunden von den frohen Tagen,

Da ich dich im Arm getragen.


Alles flüstert von Verlassen;

Liegt der Schaum auf leeren Tassen

Sterne, die zum Tag verblassen,

Mich nie wieder schlafen lassen.


Folgt ich dir nicht hier hienieden?

Ganz egal, was du getrieben,

Immer wir zusammen blieben.

Soll ich folgen dir nach drüben?


Auf dem Tische die Tabletten

Können mich hinüberretten,

Sanft an deinen Busen betten;

Meines Herzens Wogen glätten.


Eine nur schnell eingenommen

Sollte mir nicht schlecht bekommen

Tränen von den Wangen ronnen

Leicht schon werde ich beklommen.


Nur die zweite eingeschmissen.

Dämme von den Fluten rissen

Fort ist Zweifel und Gewissen

Tiefer sinke ich ins Kissen.


Nun die dritte aufgehoben!

Leicht schon schwanke ich zu Boden.

Stimmen aus dem Himmel droben

Wirr in meinen Ohren toben.


Schwer schon fället mir das Schlucken

Durch die Muskeln geht ein Zucken

Und mit einem zarten Rucken

Folge ich den Ahnen-Gruppen.


Gefällt mir
18
 

Weitere Freie Texte

Freie Texte

Der stürmische Frühlingstag von Pawel Markiewicz

Der grüne sanfte Lenz kam auf eine bunte Weise an mit ihm die numinose Bläue zarten Himmelszaubers doch ich schwärme hold-zärtlich von wilden Gänsen und Störchen die vor milden Wochen heimatwärts angeflogen kamen so wunderschön-fein scheint und funkelt meine lichte Heimat die tiefblauen Veilchen voller Glanz gaben lichtes Haus um ich sah mir zwei Schmetterlinge beim Träumen und Schwärmen an einer davon setzt sich auf den Kelch des Veilchens neuen Drangs zweiter Schmetterling fliegt im Lenzsturm ...
Freie Texte

Fiona: Hoffnung

Die Hoffnung klopft, so zaghaft sacht, doch bricht sie jedes Mal bei Nacht. Auch wenn sie den tag über nur lacht Hält sie der gedanke trotzdem die ganze Nacht wach Es wird bestimmt klappen Und ich kann es auch schaffen Und ich werde mich auch trauen, ... doch ... ich könnte es auch versauen Die Hoffnung, einst so zart und klein, ertrank in Tränen, kalt und rein. Sie fragt nicht mehr, warum, wofür, denn jede Antwort schweigt in ihr. Hoffnung nur ein positives Gefühl Sie glaubte daran doch dass ...
lesering
Freie Texte

Die Sehnsucht. Pindars Ode

Du wie die Träumerei geboren von dionysischen Oden wie zarter Tag in deinem Wind – verzaubertem Schmetterling so wie das Goldene Vlies – zauberisch in der anmutigen Phantasie graziöses Paradies verloren ist doch gefunden und so schwärmerisch Du lotos-zärtlicher Tagfalter du – über den Vulkanen mit sanfter Flügel-Verzaubertheit verewigt in den Zeiten Ich möchte sein wie Du und ewige dankende Augen ein Heer der Gefühle scheint in fernen Mythen Ländern Ich wäre linder und unendlich wunderbar wie ...
lesering
Freie Texte

Irena Habalik: Hinter den geschlossenen Türen

werden die Gabeln poliert für die nächste Zugabe wird Posaune geübt für das Jüngste Gericht zu große Brust flach gelegt und geschmeckt zu kleiner Kopf in den Topf gesteckt wird laut diskutiert über die Abwesenheit der Milch wird geklagt über das Nachlassen der Schwerkraft Hinter den geschlossenen Türen wird die Liebe kalt begossen werden die Messer gewetzt, in die Tasche gesteckt die Unwahrheiten serviert zu den Mahlzeiten wird Brecht zitiert und Benn applaudiert das Perverse wird hier probiert ...
Freie Texte Freie Texte lesering
Freie Texte

Maxima Markl: Zeit

Ich schaue auf die Uhr vor, nach und während einer Tat die Zeit vergeht wenn ich nicht hinschaue Das Ticken einer Uhr ein Herzschlag Bist du tot, bleibt die Zeit für dich stehen Du veränderst dich nicht Bleibst gleich Bis die Zeit alle geholt hat Die sich an dich erinnerten Und die Uhr tickt weiter Früher gab es keine Uhr Keine Zeit Die Tage verschmolzen ineinander Aber es gab auch keine Tage Nur hell und dunkel War die Zeit dazwischen Sie floss wild Ungebändigt Und doch so stetig Bis man ihr ...

Aktuelles