Franz Antonie Josef Rudolf Maria Fühmann (* 15. Januar 1922 in Rokytnice nad Jizerou, Tschechoslowakei; † 8. Juli 1984 in Ost-Berlin) war ein deutscher Schriftsteller und einer der bedeutendsten Autoren der DDR. Er lebte und wirkte als (Nach-)Erzähler, Essayist, Lyriker und Kinderbuchautor. In seiner Jugend durch den Nationalsozialismus geprägt, wurde er nach dem Krieg Anhänger des Sozialismus, verhielt sich allerdings zunehmend kritisch gegenüber der Entwicklung der DDR, von der er in seinen späten Jahren bitter enttäuscht war.

Franz Fühmann wurde als Sohn eines deutschböhmischen Apothekers in Rochlitz an der Iser (Rokytnice nad Jizerou) im Riesengebirge geboren. Dort wuchs er (nach seinen Worten) in einer „Atmosphäre von Kleinbürgertum und Faschismus“ auf. Nach der Volksschule besuchte er das Jesuitenkonvikt Kalksburg bei Wien für vier Jahre. Aus diesem flüchtete Fühmann nach eigenen Angaben 1936 (möglicherweise musste er es aber aus Kostengründen verlassen.[1]) Er absolvierte dann das Gymnasium in Reichenberg (Liberec), dort trat er dem Deutschen Turnverein (spätere sudetendeutsche Hitlerjugend) bei und wurde 1937 Mitglied der pennalen Burschenschaft Hercynia. 1938 trat er nach der deutschen Annexion des tschechoslowakischen Sudetenlandes durch NS-Deutschland der Reiter-SA bei. In der Reichspogromnacht im November 1938 beteiligte er sich an der Zerstörung der Synagoge von Reichenberg. Nach Kriegsbeginn 1939 wollte er sich sofort zur Wehrmacht melden, was sowohl sein Vater als auch die Musterungsbehörde angesichts seines jungen Alters ablehnten. Im Januar 1941 legte er sein Notabitur am Reformrealgymnasium in Hohenelbe (nunmehr im Reichsgau Sudetenland) ab.

Quelle: Wikipedia

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