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ARD "ttt - titel, thesen, temperamente": Die Soziologin Eva Illouz mit ihrem neuen Buch "Undemokratische Emotionen"

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In der kommenden Ausgabe von "ttt - titel, thesen, temperamente" (Sonntag, 14. Mai) wird unter anderem die französisch-israelische Star-Soziologin Eva Illouz zu Wort kommen, und über die aktuelles Buch "Undemokratische Emotionen" sprechen. Außerdem wird es um die Schicksalswahl in der Türkei gehen.

In ihrem aktuellen Buch "Undemokratische Emotionen" beschäftigt sich die französisch-israelische Soziologin Eva Illouz mit der Staatskrise in Israel und zeigt dabei unter anderem, wie Rechtspopulisten eine immer maroder werdende Gesellschaft für sich auszunutzen wissen. Bild: WDR/Linda Meiers

Sei Jahrzehnten erforscht die Soziologin Eva Illouz die westliche Gesellschaften. In ihren Bücher versucht sie zu beschreiben, wie der Kapitalismus unser Fühlen und unsere Gefühlen beeinflusst, wie tief das ökonomische Denken selbst in unsere intimsten zwischenmenschlichen Beziehungen vorgedrungen ist. Neben der Analyse westlicher Gesellschaften blickt Illouz allerdings auch immer wieder auf ein Land, das sie besonders gut kennt: auf ihre Heimat Israel, welches gegenwärtig in einer tiefen Staatskrise steckt. Aufgrund ihrer sich mehrenden Sorgen hat sich die Soziologin entschieden, die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse in ihrem Land einer kritischen Betrachtung zu unterziehen.

In ihrem neuen Buch "Undemokratische Emotionen" zeigt sie, wie sich Grabenkämpfe verfestige und analysiert, wie eine auseinanderklaffende Gesellschaft von Rechtspopulisten ausgenutzt und instrumentalisiert wird. "ttt" spricht mit Eva Illouz über jene titelgebenden "undemokratischen Emotionen"; und darüber, warum gerade Deutschland gegenüber der antidemokratischen Regierung Israels möglichst schnell möglichst klare Worte finden sollte.

Eva Illouz - "Undemokratische Emotionen"

Verlagsankündigung

Ist es für einen Herrscher besser, geliebt oder gefürchtet zu werden? Da sich beides schwer vereinen lasse, gibt Machiavelli in Der Fürst, seiner berühmten Abhandlung zu den Grundsätzen der Staatsräson, der Furcht den Vorrang. In ihrem neuen Buch schließt die israelische Soziologin Eva Illouz in zweierlei Hinsicht an Machiavelli an: Sie unterstreicht die Bedeutung von Emotionen in der Politik und arbeitet heraus, wie Rechtspopulisten bestimmte Gefühle instrumentalisieren.

Israel ist seit seiner Gründung wie kaum ein anderes Land von Sicherheitsfragen geprägt. In dieser Situation sei dem langjährigen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu das machiavellistische Kunststück gelungen, gerade wegen der Furcht, die er sät, geliebt zu werden. Anhand ausführlicher Interviews mit u. a. Menschenrechtsaktivisten zeigt Illouz, wie Angst und Ressentiment Gesellschaften spalten und die Demokratie unterminieren.

Außerdem bei "ttt"

  • Schicksalswahl in der Türkei - Eine gespaltene Gesellschaft und der Blick der jungen Frau ihr Land: Seit mehr als 20 Jahren steht er an der Spitze der Türkei. Vor sechs Jahren hat er seine Machtposition verstärkt, in dem er über ein Referendum die parlamentarische Demokratie in ein Präsidialsystem umwandelte. An Recep Tayyip Erdoğan kam lange keiner vorbei. Doch die Wahl am 14. Mai könnte eng werden.
  • Sucht nach Wahrheit - Laura Poitras´ Kinofilm "All The Beauty and The Bloodshed" über die Künstlerin Na Goldin: Laura Poitras hat sich mit ihren Filmen schon viele Feinde gemacht und Filmpreise verdient. "Citizenfour" über Edward Snowden bekam einen Oscar und machte sie für die USA zur Staatsfeindin. Auch mit "Risk" über WikiLeaks-Gründer Julian Assange hat sie sich mit der US-Regierung angelegt.
  • "We rise by Litting Others" - Die großartige Kunst der Marinella Senatore: "We Rise by Lifting Others" – übersetzt bedeutet das ungefähr "Wir gewinnen selbst an Größe, wenn wir anderen helfen". Was für ein Titel für eine Ausstellung! Und bei Marinella Senatore absolut programmatisch gemeint!

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