Mecklenburg Vorpommerns größter Verlag: Der Hinstorff Verlag auf der Leipziger Buchmesse

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Der Hinstorff Verlag, als größter Verlag in Mecklenburg-Vorpommern bekannt, hat sich für die Leipziger Buchmesse etwas Besonderes vorgenommen.

Sie präsentieren erstmalig regionale Liebesromane, darunter Titel wie "Wellen der Liebe. Zwei Leben auf Usedom" und "Sommerliebe auf Schloss Bothmer". Diese Neuausrichtung zeigt die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit des Verlags an aktuelle Lesetrends.

Die renommierten Krimi-Autorin Diana Salow, deren Werke einen wichtigen Bestandteil der Ostsee-Krimi-Reihe des Verlags darstellen wird am Samstag zu einer Signierstunde am Hinstorff-Stand als Highlight für Fans und Besucher der Messe erwartet. Es bietet eine seltene Gelegenheit, persönliche Worte von der Autorin in den Büchern zu erhalten und direkt mit ihr ins Gespräch zu kommen.

Der Hinstorff Verlag nutzt die Leipziger Buchmesse, um sein breites Spektrum an Publikationen vorzustellen. Das Angebot reicht von repräsentativen Bildbänden über Reiseführer und Werke in Niederdeutsch bis hin zu vielfach ausgezeichneten Kinderbüchern. Diese Vielfalt spiegelt die lange Tradition und das Engagement des Verlags für die Verbreitung von Literatur und Kultur aus der Region und darüber hinaus wider.

Ein besonderer Fokus liegt dabei auch auf dem Werk von Franz Fühmann, einem der bedeutendsten Autoren der DDR, dessen Todestag sich zum 40. Mal jährt.

Franz Fühmann (1922-1984) war einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit, dessen Werk sich durch eine intensive Auseinandersetzung mit ethischen Fragen, der Geschichte und der eigenen Vergangenheit auszeichnet. Fühmanns Lebensweg ist geprägt von Brüchen und einer ständigen Suche nach moralischer und ideologischer Orientierung. Geboren in Rokytnice (Rochlitz an der Iser) im heutigen Tschechien, erlebte er die Zeit des Nationalsozialismus, diente als Soldat im Zweiten Weltkrieg und wurde schließlich von der Sowjetunion gefangen genommen.

Nach dem Krieg siedelte Fühmann in die DDR über, wo er zunächst das neue Regime unterstützte, jedoch im Laufe der Zeit immer kritischere Positionen einnahm. Diese kritische Auseinandersetzung mit der DDR und seinen eigenen Illusionen spiegelt sich in vielen seiner Werke wider. Fühmann beschäftigte sich intensiv mit der Sprache und der Macht der Literatur, was sein umfangreiches und vielfältiges Oeuvre zeigt, das von Kinder- und Jugendliteratur über Lyrik und Essays bis hin zu Erzählungen und Märchen reicht.

Der Verlag Hinstorff hat zwei seiner Titel neu aufgelegt: "Kabelkran und Blauer Peter" und "Zweiundzwanzig Tage oder Die Hälfte des Lebens". Beide Werke unterstreichen Fühmanns Bedeutung für die deutsche Literatur und die kulturelle Erinnerung an die DDR-Zeit.


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