Erotik und die Katholische Kirche Die Mystische Passion: Spiritualität und Sinnlichkeit

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Kardinal Victor Manuel Fernández steht zur Zeit mit einem seiner älteren Werke in der Kritik. Sein Werk „Die Mystische Passion: Spiritualität und Sinnlichkeit“ hat die Aufmerksamkeit eines argentinischen Blogs auf sich gezogen, der es als eine "unkluge" Einladung zur Sündhaftigkeit bezeichnet.

Víctor Manuel Fernández, Arzobispo de La Plata; durante la Misa del Domingo de Ramos (2020). Quelle: Wikimedia.org

2023 wurde Victor Manuel Fernández zum Präfekten des Dikasteriums für die Glaubenslehre bestellt. Im Juli entbrannte daraufhin die erste Debatte unter gläubigen Katholiken, durch eines seiner Werke aus dem Jahr 1995, mit dem Titel: „Heile mich mit deinem Mund: Die Kunst des Küssens“. Er geht in dem Buch auf die Formen des Küssens ein. Seine Empfehlung an junge Paare nicht gleich dem Sexualverkehr zu frönen sondern sich der: „sublimen Kunst des Küssens“ zu widmen.Konservative Anhänger der katholischen Kirchgang dieses Werk zu weit und es war ihnen uzt detailliert beschrieben. Den Anhängern von Papst Franziskus stieß hingegen Mangel an theologischer Tiefe in auf.

1998 veröffentlichte er das derzeit kritisierte von ihm verfasstes Buch mit dem Titel „Die Mystische Passion: Spiritualität und Sinnlichkeit“. Hier werden sexueller Erfahrungen deutlich geschildert.

„Die Mystische Passion: Spiritualität und Sinnlichkeit“ ist in 9 Kapitel gegliedert und etwa 100 Seiten lang. Es ist in spanischer Sprache verfasst.

Die einzelnen Kapitelnamen sprechen für sich.

„Das Feuer der göttlichen Liebe“,

„Ein Brunnen der erhabenen Leidenschaft“

„Eine verrückte Liebesgeschichte“

„Mystische Leidenschaft“

„Bis zum Ende“

„Meine Schöne, komm“

„Männlicher und weiblicher Orgasmus“

„Der Weg zum Orgasmus“

„Gott im Orgasmus des Paares“

Fernández zitiert in einem Kapitel angelehnt an Al Sounouti (einem ägyptischen muslimischen Theologen aus dem 15. Jahrhunderts),und schreibt : Gott lobend dass er das Glied des Mannes „so hart und gerade wie einen Speer“ geschaffen habe, um so den „Krieg gegen die Scheide zu führen“ zu können. Des Weiteren beschreibt er an anderer Stelle die Unersättlichkeit der Frauen auf den Orgasmus gemünzt.

Man muss Fernandez heute zu Gute halten das er bereits nach dem Erscheinen die Veröffentlichung zurück zog und Neuauflagen nicht zustimmte. Er distanzierte sich vom eigenen Werk.

Die aktuellen Diskussion entstand nicht zuletzt wegen der Erklärung "Fiducia Supplicans", die unter bestimmten Bedingungen die Segnung homosexueller Paare und anderer außerehelicher Verbindungen erlaubt.

Diese Texte im Gegensatz zur theologischen offiziellen Lehre der katholischen Kirche verleihen der Debatte eine zusätzliche Dimension.

Welche Auswirkungen diese auf die Position von Kardinal Fernández innerhalb der kirchlichen Hierarchie haben werden, bleibt abzuwarten und dürfte weiterhin lebhafte Diskussionen mit sich bringen.


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