In 5 Kategorien "Im Westen nichts Neues" ein Schritt näher am Oscar

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Das auf Erich Maria Remarques´ gleichnamigen Roman basierende Kriegsdrama "Im Westen nichts Neues" geht 2023 für Deutschland ins Oscar-Rennen. Nun hat die Oscarakademie ihre Vorauswahlen bekannt gegeben und es steht fest: Die Literaturverfilmung ist einer von 15 Kandidaten auf der Shortlist für den sogenannten Auslands-Oscar. Aber nicht nur in dieser Kategorie kann sich Regisseur Edward Berger Hoffnungen machen.

Das Remake des Kriegsdramas "Im Westen nichts neues" von Regisseur Edward Berger ließ Zuschauer und Kritiker erschreckt, verstört und begeistert zurück. Eine Nominierung für den Golden Globe (als bester nicht-englischsprachiger Film) ist der Literaturverfilmung bereits sicher, jetzt schaffte sie auch den Sprung auf die Shortlist für den sogenannten Auslands-Oscar. Das gab die zuständige Akademie im kalifornischen Beverly Hills gestern bekannt. Insgesamt hatten sich 92 Länder für den Oscar in dieser Sprache beworben. Unter den Nominierten auf Shortlist finden sich unter anderem auch die Filme "Corsage" (Österreich),"Saint Omer" (Frankreich) sowie "Close" (Belgien) und "Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten" (Mexiko)

Auch in vier weiteren Kategorien nominiert

Auch in den Kategorien Make Up & Hairstyling, Filmmusik, Sound und visuelle Effekte schaffte das Drama einen weiteren Schritt im Auswahlverfahren. Die nächste wichtige Entscheidung trifft die Akademie am 24. Januar. Dann werden die jeweils fünf Finalistinnen aller Kategorien verkündet. Die Verleihung der Oscars soll dann am 12. März 2023 stattfinden.

Im Westen nichts Neuen

Erich Maria Remarque zeigt in seinem 1929 erschienen Roman "Im Westen nichts Neues" die Gräuel des Ersten Weltkriegs aus der Sicht des jungen Soldaten Paul Bäumer, der an die Westfront verlegt wird. Von den patriotischen Reden ihres Lehrers angestachelt, meldete sich Pauls gesamte Klasse freiwillig für den Kriegsdienst. Dass die patriotischen Schulhofreden ihres Lehrers wenig mit der grauenhafte Realität des Krieges zu tun haben, erfahren die Jungs bereits während der Grundausbildung. Die Erlebnisse an der Front verändern Paul nachhaltig. Mit Freunden und Familie kann er während eines Heimataufenthaltes nicht über seine Erfahrungen sprechen, so dass er, enttäuscht und gebrochen, zu seinen Kameraden zurückkehrt, die Familienersatz geworden sind. Bald wird Pauls Gruppe aufgetrieben. Einer nach dem anderen stirbt im Gefecht. Letztlich wird auch Paul tödlich getroffen.

Edward Berger ist mit seiner Verfilmung eine kongeniale Übersetzung des Romans gelungen, die nich nur das Grauen, sondern auch die Gefräßigkeit und menschenverachtende Steigerungslogik des Krieges abbildet. Berger geht dabei mit den einzelnen Elementen der Romanvorlage recht locker um, trifft im Kern aber Remarques´ Absicht. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, wurde der Film hierzulande positiv rezipiert.

Chancen in den Kategorien

Wie die Chancen für den deutschen Film in den Kategorien Make Up & Hairstyling, Filmmusik, Sound und visuelle Effekte stehen, verrät vielleicht ein Blick auf die Konkurrenz. Insbesondere bei den visuellen Effekten ist diese groß. Hier sind auch Blockbuster wie "Avatar: The Way of Water", "The Batman", "Black Panther: Wakanda Forever", "Jurassic World Dominion" oder "Top Gun: Maverick" unter den letzten zehn.

Beim Sound scheinen die Chancen etwas besser zu stehen. Hier darf sich der deutsche Komponist und Experimentalmusiker Volker Bertelmann Hoffnung machen. Wie auch in "Im Westen nichts Neues" zu hören, greift Bertelmann oftmals auf peitschendes, abgehackte Töne zurück.

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