Partys, Proteste und Paraden Unsere Buchempfehlungen zum "Pride Month"

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Der diesjährige "Pride Month" neigt sich dem Ende zu. Hier stellen wir abschließend noch einmal eine Reihe von Büchern vor, die sich auf unterschiedlichste Weise mit Homo-, Bi- und Transsexualität auseinandersetzen. Von Johannes Kram bis Torrey Peters.

Der Juni neigt sich dem Ende zu und der "Pride Month" endet somit. Wir haben abschließend eine kleine Bücher-Reihe zusammengestellt. Bild: Pixabay (Symbolbild)

Alljährlich feiern tausende Menschen weltweit im Juni den "Pride Month". Lautstarke, farbenfrohe Partys, Paraden und Protestaktionen verweisen auf die Rechte und Themen von Minderheiten. Gefeiert wird vor allem der offene Umgang mit sexuellen Identitäten und gesellschaftliche Vielfalt. Doch nicht nur solch zivilisatorische Fortschritte werden hochgehalten. Der "Pride Month" verweist auch auf nach wie vor bestehende Ungerechtigkeiten und Probleme. Hier stellen wir einige Bücher vor, die sich mit Homo-, Bi- und Transsexualität befassen, auf gesellschaftliche Widerstände aufmerksam machen und mitunter zeigen, wie weit wir von allumfassender Akzeptanz entfernt sind.

"Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber ....Die schrecklich nette Homophobie in der Mitte der Gesellschaft" von Johannes Kram

Als erstes möchten wir euch das Werk von Johannes Kram vorstellen: "Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber ....Die schrecklich nette Homophobie in der Mitte der Gesellschaft". In diesem Werk bringt er die neue gesellschaftliche Haltung gegenüber Homosexuellen näher und kritisiert den aktuellen Umgang und die Ausdrucksweisen der jungen Generationen. Mit Aussagen wie "Ich bin doch nicht Schwulenfeindlich. Meine Freunde sind auch Homosexuell" möchte Kram klarstellen, dass bereits die eindringliche Auseinandersetzung damit, wie homophonische Tendenzen strukturell verankert sind, eine Gesellschaft voranbringen kann.

Ankündigung

Ein eindringlicher Appell, eine leidenschaftliche Streitschrift des Autors und Bloggers für eine neue Debatte um Homophobie.

Nach der Ehe für alle verfestigt sich der Eindruck, für Lesben und Schwule sei so gut wie alles erreicht. Dabei ist Diskriminierung in Deutschland Alltag, nur etwa ein Drittel aller Homosexuellen etwa ist „out“ am Arbeitsplatz, tief sitzende Ressentiments gegen Lesben und Schwule nie aufgearbeitet worden. Auch in der Mitte der Gesellschaft sind homophobe Denkmuster weit verbreitet, auch wenn diese nicht als solche wahrgenommen werden. Das liberale, aufgeklärte Selbstbild macht eine konstruktive selbstkritische Auseinandersetzung dabei oft besonders schwer: „Homophob? Ich doch nicht. Meine besten Freunde sind doch homosexuell!“

Kram bringt den „deutschen Sonderweg“ bei der im Vergleich zu anderen westlichen Staaten spät und leidenschaftslos eingeführten „Ehe für alle“ in Verbindung mit der „deutschen Spezialität“ der Homosexuellenverfolgung und den Paragrafen 175, die nie Bestandteil gesamtgesellschaftlicher Debatten war. Kram ist überzeugt: Wenn Heterosexuelle Homophobie nicht reflexhaft von sich weisen, sondern sich mit der strukturellen, gesellschaftlichen, aber auch mit der versteckten individuellen beschäftigen, könnten sie eine Menge über sich selbst und die Verfasstheit unserer Gesellschaft lernen.

"Royal Blue" von Casey McQuiston

Unsere nächste Empfehlung: "Royal Blue" von Casey McQuiston. Eine Geschichte von zwei jungen Männern, die erst durch einen Streit und dann einer öffentlichen Versöhnung bemerken, dass sie der Anziehungskraft zwischen ihnen nicht entkommen können. Es geht um den Sohn der amerikanischen Präsidentin Alex und dem Englischen Thronfolger Henry. In den USA hat dieser Roman schon die Bestsellerlisten erklommen. Ein romantisches Gute-Laune-Buch für den Sommer.

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Als seine Mutter zur ersten Präsidentin der USA gewählt wird, wird Alex Claremont-Diaz über Nacht zum Liebling der Nation: attraktiv, charismatisch, clever – ein Marketingtraum für das weiße Haus. Nur auf diplomatischer Ebene hapert es bei Alex leider ein wenig. Bei einem Staatsbesuch in England eskaliert Alexʼ schwelender Streit mit dem britischen Thronfolger Prinz Henry. Als die Medien davon Wind bekommen, verschlechtern sich die Beziehungen zwischen den USA und England rapide. Zur Schadensbegrenzung sollen die beiden jungen Männer medienwirksam ihre Versöhnung vortäuschen.
Doch was, wenn Alex und Henry dabei feststellen, dass zwischen ihnen eine Anziehung existiert, die über eine Freundschaft weit hinausgeht? Plötzlich steht nicht nur die Wiederwahl von Alexʼ Mutter auf dem Spiel …

"Nur fast am Boden zerstört" von Sophie Gonzales

Ollie denkt, er hat sein Happy End in Will Tavares gefunden. Pustekuchen. Dieser meldet sich nicht mehr und antwortet auch nicht auf Illies Nachrichten. Als Ollie wegen eines Familienschicksals seinen Wohnort verlassen und bis ans andere Ende des Landes ziehen muss, verändert sich alles. Als er Will auf der neuen Schule sieht, traut er seinen Augen kaum. Doch dieser scheint sich verändert zu haben und nicht mehr der zu sein, mit dem Ollie einen traumhaften Sommer verbracht hat. Will ignoriert ihn nach wie vor und verhält sich obendrein auch noch wie ein richtiger Vollidiot. Doch dann wendet sich das Blatt auf merkwürdige Weise. Werden die zwei wieder zusammenfinden oder bleibt Ollie standhaft?

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Will Tavares ist der perfekte Sommerflirt – witzig, attraktiv und liebevoll – aber gerade als Ollie denkt, er hätte sein Happy End gefunden, enden die Sommerferien und Will antwortet nicht mehr auf seine Nachrichten. Um die Sache noch schwieriger zu machen, muss Ollie wegen eines Familiennotfalls ans andere Ende der USA ziehen. Was ihm deutlich weniger ausmacht, als er herausfindet, dass er von jetzt an auf dieselbe Schule wie Will geht – nur dass dieser Will nichts mit dem Jungen zu tun hat, mit dem Ollie seinen Sommer verbracht hat. Dieser Will ist ein Basketball-Crack, bekennt sich nicht zu seiner Sexualität und ist obendrein ein ziemlicher Idiot. Ollie denkt nicht daran, Will hinterherzutrauern. Doch dann taucht Will „zufällig“ ständig in Ollies Nähe auf: vom Cafeteria-Tisch bis hin zu Ollies Musikkurs. Und Ollies Entschluss gerät gehörig ins Wanken …

"Honey Girl" von Morgan Rogers

Grace hat gerade ihr Studium mit Bestnoten abgeschlossen. Nichts Ungewöhnliches für Grace, denn als schwarze Frau unter Weißen ist sie es gewohnt, überall die Beste sein zu müssen. Als sie eines Morgens in Las Vegas aufwacht, nimmt ihr sonst so diszipliniertes Leben eine drastische Wendung. Eine fremde Person liegt neben ihr im Bett, an ihrem Finger befindet sich ein Ring. Noch am selben Tag gehen die beiden getrennte Wege, doch Grace bekommt die Fremde einfach nicht aus ihrem Kopf. Kurzerhand beschließt sie, ihr nach New York zu folgen. Eine Entscheidung, die nicht folgenlos bleibt. Grace wird in eine andere Welt katapultiert und lernt eine andere Seite an sich kennen. Ihre bisherigen Einstellungen zum Leben und zur Liebe werden dabei gehörig auf de Kopf gestellt.

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Als einzige schwarze Frau in einer weißen Umgebung ist die 29-jährige Grace es gewohnt, überall die Beste sein zu müssen – und so hat sie auch ihr Astronomiestudium mit Bestnote bestanden. Doch nach einem Wochenende in Las Vegas gerät ihr sonst so vorbestimmtes Leben aus den Fugen: Verkatert erwacht Grace mit einer Frau namens Yuki im Bett – und einem Ehering am Finger! Und obwohl sie und Yuki noch am selben Tag getrennter Wege gehen, kann Grace Yuki nicht vergessen. Zusehends unwillig, den Karriereansprüchen ihrer Umgebung Folge zu leisten, schmeißt sie alles hin und folgt Yuki nach New York – in ein Leben, das alle Gewissheiten, Lebensziele und vor allem ihre Haltung zum Thema Liebe fundamental infrage stellt.

"Detransition, Baby" von Torrey Peters

Zu guter Letzt möchten wir euch noch "Detransition, Baby" ans Herz legen. Die zwei transsexuellen Frauen Reese und Amy sind eigentlich total glücklich, bis sich Amy dazu entscheidet, wieder als Mann zu leben. Die Liebe zwischen den beiden zerbricht. Als Reese erfährt, dass Amy seine Chefin geschwängert hat, kommt ihr die Idee, das Kind einfach zu dritt großzuziehen.

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Reese und Amy sind ein glückliches Paar, zwei trans Frauen in New York, mit dem Traum von einer Familie. Doch dann entscheidet sich Amy, wieder als Mann zu leben, und die Liebe zerbricht. Als drei Jahre später Amesʻ Chefin Katrina unerwartet von ihm schwanger wird, fasst Ames einen Plan: Warum ziehen sie das Kind nicht gemeinsam groß, zu dritt?






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