Magie im Moment

Vorlesen
- 3 Seiten -

Ein klarer Morgen.

Eine friedliche Stimmung.

Oktober.

Es ist schnell kalt geworden in diesem Jahr.

Vom satten Sommergrün erschien der Übergang ins Herbstgold bis hin zum winterlichen Frostklar wie ein Sprung über eine Pfütze an einem verregneten Tag.

HOPS.

Nur drei Mal zu Bett gegangen und wieder aufgewacht.

Und plötzlich war alles neu.

Das Gefühl. Die Stimmung. Die Gedanken. Die Zeit.

Der eigenartige Abschnitt zum Jahresende, der den Wechsel von Herbst auf Winter so unüberwindbar scheinen lässt. Und doch so viel Gutes in sich trägt.

Der charmante Reif ruht fellgleich auf den zarten Blättern und Ästen, die sich der melancholischen Last des Herbstes gehorsam beugen.

Die Raben krächzen heiser in den Bäumen. Lassen ihre Schnäbel von links nach rechts wandern. Blinzeln viel, sind unruhig. Krächzen wieder.

Der See - in seiner obersten Schicht gefroren - wiegt sich selbstgefällig im romantischen Kristallspiel und präsentiert seine Gestalt mondän den umliegenden Gesellen.

Bäume. Hecken. Geäst. Knöchern, hart und unflexibel.

Die Sonne blinzelt zaghaft durch das kahle Geäst der Baumkronen, die all ihre prachtvollen Gewänder der Sommersaison widerwillig abgelegt haben und nun stolz darauf sein müssen, prächtige Schattenspiele auf den harten und kalten Boden werfen zu dürfen.

In anmutiger Gestalt hält sie inne, zeigt noch nicht ihre volle Pracht. Übt sich in Zurückhaltung. Genießt das Warten der anderen. Schmückt sich mit deren Neugier. Badet genüsslich in der Vorfreude aller.

Langsam und grazil aus dem Haus tretend, stößt er die warme Luft aus seiner Lunge. Beobachtet seinen sich klar abzeichnenden Atem beim transparenten Tanz in der Atmosphäre. Die winzigen Gaswölkchen, die liebevoll von seinen fleißigen Lungenbläschen geformt worden waren, kondensieren sofort in ihrer neuen Umgebung.








Gefällt mir
2
 

Weitere Freie Texte

Verschiedene Aspekte der Liebe DALL-E
Freie Texte

Liebe

Vanessa

Liebe ist bedingungslos, man kann sie nicht kaufen nur fühlen. Liebe muss man sich nicht verdienen. Man kann sich Herz über Kopf verlieben und sein Glück kaum fassen. Man kann jemanden verlieren und dessen Liebe vermissen. Man kann offen für die guten Dinge im Leben sein oder Angst vor seinen eigenen Gedanken und Träumen haben. Man kann die Welt in all ihren Farben sehen. Man kann einen grauen Schleier drüberlegen. Liebe macht das Leben lebenswert. Das Einzige, was wichtig ist und worum es sich ...
Freie Texte

Reise ins Ich

Arne

Wüstensand salzig wie das Meer, brennt auf der Haut und ich will noch mehr. Wonne, ich brenne und die Hand unter mir weint. Wünsche ich mir nix mehr als meines Gleichen Geleit. Der blaue Sternenhimmel versteckt meinen Willen in der Schwärze der Nacht. Die vergangene Sünde trägt schwer auf meinem Fuß, ich gehe weiter, dass es nur so weh tuen tut. Trägt der Horizont meine Hoffnung fort, bringt die nächste Sonne mich an einen anderen Ort. Das Wasser in mir wird knapp, doch der Glaube gibt mir ...

Aktuelles