Winnetou ist eine Figur aus dem gleichnamigen Roman und anderen Werken des deutschen Autors Karl May (1842–1912), die im sogenannten Wilden Westen spielen. Er ist ein fiktiver Häuptling der Mescalero-Apachen. Winnetou verkörpert den edlen, guten Indianer und kämpft mit seinem Gewehr „Silberbüchse“ auf seinem Pferd Iltschi für Gerechtigkeit und Frieden. Dabei wird er meistens von seinem weißen Freund und Blutsbruder Old Shatterhand begleitet, aus dessen Sicht als Ich-Erzähler die Geschichten um Winnetou oft verfasst sind.

Zur Herkunft des Namens Winnetou gibt es verschiedene Erklärungen. Karl May erklärte die Bedeutung mit „brennendes Wasser“. Dagegen spricht, dass das Wort ,brennen‘ in der Apache-Sprache nicht ,winne‘, sondern ,tondli‘ heißt. Adalbert Stütz vermutet einen Zusammenhang mit dem Digger-Wort ,vintou‘ für ,der Indianer‘, der sich in den Verzeichnissen des Schweizer Ethnologen Albert Samuel Gatschet findet. Werner Poppe geht dagegen davon aus, dass als Vorbild der vom amerikanischen Maler George Catlin erwähnte Blackfeet-Häuptling Wun-nes-tou gedient habe.[1] Zur Aussprache des Namens Winnetou schrieb May: „Sein Name wird ausgesprochen Winneto-u, das o-u sehr schnell hintereinander als Diphthong.“[2]

Quelle: Wikipedia

Winnetou

Old Shatterhand und Winnetou (sitzend), Illustration von A. Hrdlicka zur Erzählung Mutterliebe (1898) Bild: Wikipedia
Debatte

Karl-May-Experte Andreas Brenne: "Die Welt ist eben zum Teil auch schrecklich und verstörend"

Der Start des nach Karl May gedrehten Films "Der junge Häuptling Winnetou" hatte im vergangenen Jahr eine hitzige Debatte ausgelöst. Im Zentrum stand dabei der Vorwurf einer klischeehaften Darstellung fremder Kulturen. Bereits damals hatte sich er Karl-May-Experte und Hochschulprofessor Andreas Brenne zu Wort gemeldet und für einen differenzierteren Blick plädiert. Gerade hat er in Potsdam die Tagung "Kulturelle Repräsentationen im Werk Karl Mays" ...
Buchdeckel der klassischen Winnetou-Ausgaben 1 -3 (ab 1893) Bild: Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld (Wikipedia)
Debatte

"Ist Winnetou erledigt?": Karl-May-Gesellschaft und -Stiftung veröffentlichten offenen Brief

Die Debatte um den Rückzug von zwei Winnetou-Büchern, die begleitend zum Kinofilm "Der junge Häuptling Winnetou" beim Ravensburger Verlag erschienen sind, erhitzt weiterhin die Gemüter. Jetzt haben die Karl-May-Gesellschaft und die Karl-May-Stiftung einen offenen Brief verfasst, in welchem sie die Entscheidung des Verlags kritisieren. Darin heißt es unter anderem, May sei ein "Erzieher für Toleranz und Weltoffenheit".
Kann man Karl-Mays Abenteuergeschichte heute noch problemlos auf die Bühne bringen und unreflektiert konsumieren? Das fragt sich der Journalist Ben Hänchen in der MDR-Podcast-Serie "Winnetou ist kein Apache". Bild: MDR
Debatte

"Winnetou ist kein Apache": Kann man Karl May heute noch bringen?

In der MDR-Podcast-Serie "Winnetou ist kein Apache" fragt der Hörfunkjournalist Ben Hänchen Kulturwissenschaftler, Schauspieler und Native Americans, ob man die Abenteuergeschichten Karl Mays heute noch unreflektiert auf die Bühne bringen kann. Hänchen, der auch Autor der Podcast-Serie ist, trat bereits als Kind auf Deutschlands kleinster Karl-May-Bühne auf. Angesichts der Diskussionen um kulturelle Aneignung fragt er sich nun, ob das, was er auf dort auf der Bühne tut, rassistisch ist. ...

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