Dem Begriff Populismus (von lateinisch populus ‚Volk‘) werden mehrere Attribute zugeordnet. Charakteristisch ist die betonte Unterscheidung von einerseits dem „Volk“ und andererseits einer als korrupt und selbstgefällig bezeichneten politischen oder wirtschaftlichen „Elite“. Unter Ausnutzung und Verstärkung vorhandener Stimmungslagen soll so einer populistischen Bewegung/einem populistischen Führer ein politischer Vorteil entstehen mit dem Ziel des Machterwerbs. Häufig erscheint er als Bestandteil politischer Ideologien sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite des politischen Spektrums.[1][2]

In der politischen Debatte wird mit dem Begriff Populismus dem politischen Gegner auch eine unredliche Haltung unterstellt. Ein populistischer Aktivist stellt sich in dem konstruierten Gegensatz von „Volk“ und „Elite“ auf die Seite des „kleinen Manns“ und behauptet von sich selbst, die Stimme und den Willen des Volkes zu repräsentieren. Er bevorzugt einfache, emotional ansprechende Botschaften, um komplexe politische, wirtschaftliche oder soziale Probleme zu erklären. Indem sie vorhandene Ängste und Ressentiments aufgreifen, agitieren Populisten gegen etablierte politische Institutionen, Parteien und Eliten. Sie versprechen Veränderung und präsentieren sich als Alternative zum bestehenden politischen System. Nach Ansicht der Politikwissenschaftler Frank Decker und Marcel Lewandowsky kann ausgerechnet die Tatsache, dass in einer Demokratie politische Entscheidungen durch Kompromisse von gewählten Repräsentanten unter Einbeziehung unterschiedlicher Interessengruppen und eines möglichst breitgefächerten Meinungsspektrums, aber dadurch angeblich auch gegen eine vermeintliche Mehrheit zustande kommen, der Nährboden für populistische Agitation sein.[3]

Quelle: Wikipedia

Populismus

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