Paul Celan [paʊl ˈtselan][1] (geboren am 23. November 1920 in Czernowitz; gestorben vermutlich am 20. April 1970 in Paris) war ein deutschsprachiger Lyriker rumänischer, später französischer Staatsangehörigkeit. Er hieß ursprünglich Paul Antschel, später rumänisiert Ancel, woraus das Anagramm Celan entstand.

Paul Celan gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dichter des 20. Jahrhunderts (außerdem betätigte er sich auch als Übersetzer von fremdsprachiger Lyrik ins Deutsche). Sein Werk ist geprägt von der Reflexion über Sprache und Kommunikation und ihre Fähigkeit, das Erlebte zu bewahren und zu bezeugen, und ist ferner geprägt von der Verarbeitung von Grenzerfahrungen, insbesondere der Erfahrung des Holocaust (zum Beispiel in dem berühmten Gedicht Todesfuge). Celans Werk weist eine Entwicklung auf, in der sich anfangs auch relativ traditionelle Gedichtformen finden, deren Spätphase aber gekennzeichnet ist von einer „atemlosen Stille des Verstummens im kryptisch gewordenen Wort“ (H.-G. Gadamer).[2]

Quelle: Wikipedia

Paul Celan

Der Dichter Paul Celan hatte Zeit seines Lebens mit der ihm von sich selbst auferlegten Schuld zu kämpfen, seine Eltern im Stich gelassen zu haben. Er schrieb ins Flüstern hinein, in die Stummheit. Die Sprache war seine einzige Heimar, und doch jedes Wort zu grell, zu laut. Bild: Wikipedia / Autor unbekannt
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Vom Verstummen...

"Der Tod ist ein Meister aus Deutschland" - dieser wohl berühmteste Satz des Dichters Paul Celan ist um die Welt gegangen. Geschrieben wurde er vor dem Hintergrund unaussprechlicher Taten, vor den Gräueln des Holocausts, denen Celans Eltern zum Opfer fielen. Der fortan heimatlose Dichter spricht und schreibt in der Sprache der Mörder seiner Eltern; eine Sprache, in der zugleich jene Schriftsteller schrieben, von denen Celan bereits von frühster Kindheit an begeistert war: Friedrich Hölderlin, ...
Das Interesse an Holocaustliteratur sei heute größer denn je, sagt der Leiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Universität Gießen. Sascha Feuchert Bild: Holocaust Gedenkmal (Symbolbild)
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Noch nie war das Interesse an Holocaustliteratur so groß wie heute

Der Holocaust ist ein wiederkehrendes Thema in der Literatur. Die Frage, wie über solch abscheuliche Taten, über die verwaltete Auslöschung und dem, was die Philosophin Hannah Arendt die "Banalität des Bösen" genannt hat, gesprochen werden kann, manifestierte sich immer wieder in Gedichten, Prosatexten und Essays. Der Einschätzung eines Experten zufolge, war das Interesse an Holocaustliteratur noch nie so groß wie heute.
Mit "Gegenwärtig lebe ich allein ..." beschäftigt sich der Komponist Heiner Goebbels ein weiteres mal mit dem Werk des französischen Künstlers und Dichters Henri Michaux. Foto: Joe Mabel (Wikipedia)
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Heiner Goebbels und David Bennent im SWR2: "Gegenwärtig lebe ich allein ..."

Der renommierte Komponist Heiner Goebbels hat die Ruhe des vergangenen Jahres dafür genutzt, sich ein weiteres Mal mit dem Werk des französischen Künstlers und Dichters Henri Michaux auseinanderzusetzen. Entstanden ist dabei eine Klangkomposition in neun Bildern, die den Titel "Gegenwärtig lebe ich allein ..." trägt. In dem Stück sind ausschließlich Heiner Goebbels am Klavier und die Stimme von David Bennent zu hören. Bennet wurde bereits in jungen Jahren als "Oskar Matzerath" in der ...
Paul Celan Paul Celan Kein anderer Dichter hat es geschafft, die Grauen des Nationalsozialismus auf so passende Weise in seinem Werk zu verarbeiten. Paul Celan schrieb die Sprache der Sprachlosen. Youtube
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Denn, die Sprache stirbt nicht

Heut vor 50 Jahren starb einer der wichtigsten und eindringlichsten Dichter der Nachkriegszeit: Paul Celan. Wie ein dunkles Band zogen sich die Gräueltaten der Nationalsozialisten durch die Lyrik dieses Autors, der stets versucht war, sie der Sprache zu unterwerfen.

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