Prosa (lateinisch prōsa oratio ‚gerade heraus, schlichte Rede‘)[1][2] bezeichnet die ungebundene Sprache im Gegensatz zur Formulierung in Versen, Reimen oder in bewusst rhythmischer Sprache. Der Begriff wird nur im Singular gebraucht (Singularetantum). Ein Schriftsteller, der ausschließlich oder überwiegend Prosa verfasst, wird auch als Prosaist bezeichnet.

Als prosaisch bezeichnet man davon abgeleitet eine vergleichsweise trockene, nüchterne Darstellung.[3]

Quelle: Wikipedia

Kurzprosa

Freie Texte

Der Sommer war endlos

Der Sommer war endlos. Die Hitze war aushaltbar. Die Liebe war groß. Ich erinnere mich an die Sommer auf dem Dorf. Wir konnten nicht nur Kind sein, sondern auch erwachsen und alles dazwischen. Wir waren alles. Wir waren Gott. Und das beste: wir wussten es, aber es wurde nicht gesagt und nie auch nur gedacht. Wir waren das Flimmern auf der Straße. Wir waren das Gewitter, das sich dankbar und erschöpft über den Feldern entlud. Wir waren das billige Wassereis aus dem kleinen Geschäft in der Mitte ...
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Der Busfahrer

Ich stand an der unscheinbaren Bushaltestelle in der Nähe meines Cottbusser Studentenwohnheims. Kälte schnitt mir Wolken aus der Lunge und ich dachte daran, dass ich für den Winter bald eine dickere Jacke, am besten einen Mantel brauchen würde. Noch reichte die blaue Windjacke, weil es kurz vor sieben Uhr morgens war und am Nachmittag die Sonne den Wind anwärmte. Einer meiner Arbeitskollegen, der mich jeden morgen an der Haltestelle begrüßte, trug noch ein Hemd, als wolle er es niemals ablegen. ...
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Ein gedanklicher Monolog

Tanzende Schatten ergossen sich über den grobkörnige Asphalt gleich dunkel zerfließendem Wein. Irgendwo wurde ein Knallen laut, das Fallen eines Steines in die Welt hinausrufend; ein überflüssiger Klang in paranoide Ohren gehaucht. Seine Augen verfingen sich in der labyrinthenen Kaskade aus leeren Fenstern, Türen, Treppen und Toren, seine Gedanken zappelten im Netz der Sensationen des Tages. Die Nacht trank gierig die matte Milch der Straßenlaternen. Er wollte schreien, aber die hässliche Stille ...
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Keine Akrobatin

Ihre Hände sind aus Stahl und doch so weich wie Butter. Büroklammern, Hefter, ein Band und Kleber, dieser Kleber, der auf allen Oberflächen haftet. Sie bastelt, tackert, ist kreativ wie eine Künstlerin, eine Überlebenskünstlerin. Eine Akrobatin, mit sechs Glaskugeln, die einen bunten Regenbogen zwischen den Händen bilden, balancierend auf einem Einrad. Jedoch gab ihr keiner die Zeit, um zu lernen, wie man erstmal mit zwei Kugeln jongliert. Es gibt auch keine Bühne, die sie verlassen ...

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