Eine Autobiografie (altgriechisch αὐτός autós „selbst“, βίος bíos „Leben“ und -graphie) oder Selbstbiographie ist die Beschreibung der eigenen Lebensgeschichte oder von Abschnitten derselben aus der Retrospektive (im Gegensatz etwa zum Tagebuch). Das Besondere dieser literarischen Form besteht in der Identität zwischen Autor, Erzähler und Protagonisten. Trotz ihrer explizit subjektiven Perspektive hat die Autobiografie einen größeren Objektivitätsanspruch als der autobiografische Roman. Die der Autobiografie verwandte Form der Memoiren legt ein besonderes Gewicht auf die Darstellung zeitgeschichtlicher Ereignisse. Ihr „Grenzgängertum zwischen Geschichte und Literatur“ bringt die Autobiografie in eine literarische „Randposition“.[1] Mit ihrer Hilfe werden jedoch auch Kernbereiche der Literaturwissenschaft grundlegend neu definiert (etwa von Paul de Man).

Autobiografien beziehen sich in gewisser Weise auf die historische Realität, dies macht die Autobiografie zu einem referentiellen Text. Andererseits ist es auch offenkundig, dass sie diesem Anspruch nicht genügen kann, da der objektiven Berichterstattung die subjektive Autorposition gegenübersteht. Es ist offensichtlich, dass niemand in der Lage ist, die subjektive Wahrnehmung hinter sich zu lassen. Die Autobiografie ist, im Gegensatz zu den rein fiktionalen Gattungen, durch die strukturelle Offenheit zum Ende hin gekennzeichnet: den eigenen Tod hat noch kein Autobiograf beschrieben. In der Literatur gibt es allerdings zahlreiche Beispiele, wo Schriftsteller ihren eigenen Tod imaginiert und vorweggenommen haben, siehe das Testament des François Villon und Franz Kafkas Die Verwandlung. Einige autobiografische Bücher, die der Bewältigung der eigenen, lebensbedrohlichen und auf Dauer traumatisierenden Erlebnisse in den Konzentrationslagern der Nazis dienten, so beispielsweise Imre Kertész, beinhalten auch Todeserfahrungen. Die Grenze zwischen autobiografischen und fiktionalen Texten wird dann fließend, wenn ein Autor ein fiktives Geschehen mit autobiografischen Elementen kombiniert, sodass ein autofiktionaler Text entsteht.

Quelle: Wikipedia

Autobiografisch

Die Bundeskanzlerin a.D. Angela Merkel veröffentlicht ihre Memoiren voraussichtlich im Herbst 2024 bei Kiepenheuer & Witsch. Bild: (Aleph) - Eigenes Werk (Wikipedia)
Sachbuch

Die politischen Memoiren von Angela Merkel

Im Herbst 2024 erscheinen die politischen Memoiren der Bundeskanzlerin a.D Dr. Angela Merkel bei Kiepenheuer & Witsch. Dies gab der Verlag an diesem Donnerstag bekannt. Merkel verfasste ihre Memoiren gemeinsam mit ihrer langjährigen politischen Beraterin Beate Baumann. Das Buch wird exklusive und persönliche Einblicke in das politische Leben und Wirken der Bundeskanzlerin a.D. geben.
In "Vom Aufstehen" liefert Helga Schubert kurze biografische Episoden und Beobachtungen, die sich zu einem Lebensweg verdichten. Foto: dtv Verlag
Roman

Am Lebensweg entlang geschrieben

Als die Autorin Helga Schubert im vergangenen Jahr - als älteste Teilnehmerin überhaupt - den Bachmann-Preis gewann, rückte sie wieder stärker in die literarische Öffentlichkeit. Vor kurzem erschien nun ihr Erzählband "Vom Aufstehen", der 29 Texte versammelt, die sowohl zeitgeschichtliche Themen, als auch Familiengeschichten beleuchten.
Der schottische Schriftsteller Douglas Stuart während einer online Lesung. Für seinen Debütroman "Shuggie Bain" hat er nun den renommierten Booker Prize erhalten. Foto: Youtube / Perthshire Pride
Aktuelles

"Das hat mein ganzes Leben verändert." - Douglas Stuart erhält Booker Prize

Der Schottische Schriftsteller Douglas Stuart erhält für sein Erstlingswerk "Shuggie Bain" den renommierten Booker Prize. In der Beurteilung der Jury hieß es, der Roman sei "gewagt, erschreckend und lebensverändernd"
Zweieinhalb Jahrzehnte nach der Erstveröffentlichung erscheint Annie Ernaux´"Die Scham" endlich auf Deutsch. Foto: Suhrkamp Verlag
Roman

Die Sprache entspringt der Todesnähe

Annie Ernaux zählt zu den einflussreichsten und prägendsten französischen Autorinnen der Gegenwart. Nachdem Bücher wie Die Jahre, Der Platz und Erinnerungen eines Mädchens auch hierzulande große Erfolge gefeiert haben, liegt nun endlich ein weiterer autobiografischer Komplex in deutscher Übersetzung vor: Die Scham
Die polnische Schriftstellerin Olga Tokarczuk hat am 10. Oktober 2019 rückwirkend den Literaturnobelpreis des Jahres 2018 erhalten. In ihrem Roman "Taghaus Nachthaus" versammelt poetische Ereignisse, Erinnerungen und Eindrücke. Foto: Kampa Verlag
Roman

Flammende Winterpilze und eine Nonne mit wallendem Bart

Hübsch herausgeputzt und frisch zurechtgemacht nach der Verleihung des Nobelpreises präsentiert der Kampa-Verlag einige ausgewählte Werke aus der Feder der polnischen Schriftstellerin Olga Tokarczuk, um dem neu erwachten Interesse der Leser entgegen zu kommen. „Taghaus, Nachthaus“, der autobiografisch anmutende Roman, der das Leben der Ich-Erzählerin in einem kleinen Bergdorf bei Nowa Ruda (der deutsche Name lautete „Neurode“) inmitten des schlesischen Riesengebirges beschreibt, gehört zu den ...
Freie Texte

Mit Chic, Charme & Stolz: Erlebnisse eines Callgirls (Romanauszug)

Es ist kurz vor Mitternacht am Silvesterabend als ich alleine auf meinem Zimmerbalkon des Joannis Hotel sitze. Das Hotel ist in Glyfada, einem südlichen Stadtteil Athens. Hier wohne ich seit Mitte September. Mein Zimmer ist eine Suite in der vierten Etage und vom Balkon aus kann ich, über die Plateia hinweg, auf den Saronischen Golf schauen. Ich habe mir für heute Abend eine festliche Atmosphäre geschaffen: Eine weiße Damast-Tischdecke und einige Windlichter schmücken den einfachen, runden ...

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