Das Survival-Abenteuer kommt am 8. Oktober ins Kino. Der Roman von Andy Weir lohnt sich für Sci-Fi-Fans jetzt schon.
Der Marsianer ist ein Science-Fiction-Roman, der von Andy Weir zunächst auf eigene Faust als Self Publisher veröffentlicht wurde. Mittlerweile ist Weir längst mit Hollywood verbandelt. Der Roman, der am besten als "Apollo 13 meets Cast Away" beschrieben werden kann, wurde von Star-Regisseur Ridley Scott mit Matt Damon in der Hauptrolle inszeniert. Der Streifen kommt am 8. Oktober in die Kinos. Am 14. September veröffentlicht Heyne das bereits erschienene Buch als Taschenbuch - diesmal mit Matt Damon und dem Kinomotiv als Cover.
NASA-Astronaut Mark Watney gehört zu den ersten 13 Menschen, die auf dem Mars landen. Doch die Mission Ares 3 geht schief. Bei einem Unfall wird Watney verletzt. Die Lebensfunktionen seines Raumanzuges setzen aus, so dass ihn seine Kameraden für tot halten und ihn wohl oder übel zurücklassen müssen. Mit dem Raumschiff Hermes geht es zurück gen blauen Planeten, wo Watneys Ableben bereits betrauert wird. Der ist zwar nicht tot, sitzt aber trotzdem in der Patsche: Nachdem er sich selbst verarztet hat, stellt er fest, dass sowohl die Mars-Landesonde verschwunden ist als auch die Kommunikationseinrichtungen durch einen Sandsturm zerstört wurden.
Er fasst den aberwitzigen Plan, vier Jahre zu überleben, bis die nächsten Astronauten auf dem Mars vorbei schauen. Zunächst verbrennt er Raketenbrennstoff, um Wasser zu gewinnen. Dann rechnet sich Watney, der von Haus aus Botaniker ist, genau aus, wie viel Wasser er für sich und wie viel er für den Gartenbau benötigt. Er verfügt noch über einige Kartoffel, die er anbaut - in Mars-Erde, die er mit eigenem Kot fruchtbar macht. Dazu funktioniert er fast die gesamte Raumbasis in ein Gewächshaus um.
Natürlich bleibt Mark Watney nie um eine technische Lösung verlegen, egal welche intergalaktische Katastrophe ihn auch heimsucht. Letztlich merkt Houston, dass man auf den Mars ein Problem hat: Satellitenaufnahmen zeigen, dass jemand die Solarschirme gesäubert und aufblasbare Zelte platziert hat. So liegt in Houston der Schluss nahe, dass Mark Watney lebt. Werden die fünf Kameraden in Ares 3 umkehren und eine riskante Rettungsmission starten?
Fazit: "Der Marsianer" lebt von dem Reiz, dass der Held in bester McGyver-Manier ständig geniale Lösungen für noch so dramatische Krisen findet. Dabei scheinen die Tricks und Kniffe ebenso wie der Raumfahrt-Hintergrund gut recherchiert. Es ist klar, dass der Roman szenisch genau den richtigen Stoff für einen Survival-Film bietet. Allerdings ist der Plot jederzeit vorhersehbar. Schwierige Frage, ob Mark Watneys Kameraden zur Rettungsmission antreten, oder?
Für wen eignet sich´s? "Der Martianer" ist am besten für Leser geeignet, die sich für tief recherchierte technische Beschreibungen wie "Der Schwarm" oder "Limit" von Frank Schätzing begeistern können. Mark Watney rettet sich aus dramatischen Situationen mit einem derartigen Übermaß an Grips, dass McGyver-Fans ihre wahre Freude daran haben werden. Für alle andern wird die detaillierte Betrachtung trotz aller Glaubwürdigkeit ab etwa der Hälfte langweilig, da der Ausgang im Hollywood-Stil absehbar wird.
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