Spätere Durchbruch Der Zufall bestimmt das Leben von Martin Suter

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Der Schweizer Bestseller-Autor Martin Suter wurde zufällig zum Werbetexter, schrieb dann Zeitungskolumnen und veröffentlichte erst mit 49 den Roman "Small World" - sein Durchbruch als Schriftsteller. Mit MYWAY (EVT 10.05.) spricht der 69-Jährige über die Macht des Zufalls, die Liebe zu seiner Ehefrau und sein neuestes Buch.

Martin Suter (69) in MYWAY: "Fast alle meine wichtigen Lebensentscheide kamen durch Zufälle zustande" Foto: © Franco P Tettamanti

"Ich glaube nicht an den Zufall", heißt es in Suters aktuellem Roman, "Elefant". Auf den Autor selbst trifft diese Aussage jedoch nicht zu: "Klar glaube ich an Zufälle. Fast alle meine wichtigen Lebensentscheide kamen durch Zufälle zustande". Ein Beispiel ist die Begegnung mit seiner heutigen Frau, Margrith Ney: "Aber vielleicht ist es auch das Schicksal, das die Zufälle einfädelt", so der Bestseller-Autor.

Trotz seines Erfolgs ist Suter manchmal nervös - zum Beispiel, wenn er seiner Frau einen fertigen Roman erstmals zum Lesen gibt: "Sie ist schon streng, das erwarte ich aber auch von ihr. Die Atmosphäre während ihrer Lesezeit ist tatsächlich etwas angespannt. Beide hoffen, dass sie es gut finden kann." Um sich nicht verrückt machen zu lassen, nimmt er unangenehme Situationen mit Humor: "Als ich bei unserer Trauung vor sehr vielen Jahren beim Ringtausch nicht auf Anhieb wusste, an welchen der zwanzig Finger - ihre und meine - ich den Ring stecken sollte, mussten wir beide in die feierliche Stille lachen. Vielleicht ist Lachen bis heute meine Art geblieben, Nervosität zu überspielen."

Seit über 40 Jahren ist der Schweizer mit seiner Frau verheiratet - lange genug um zu wissen, dass die Liebe ihre ganz eigenen Regeln hat: "Es gibt kein Rezept. Aber es hilft sehr, wenn man einander so akzeptiert und respektiert, wie man ist. Was auch hilft: Wissen, dass man nichts verpassen kann im Leben. Und nicht zu vergessen: L'amour."

Suters neueste Romanfigur ist ein rosa leuchtender Elefant. Auf diese außergewöhnliche Idee brachte ihn ein Alzheimerforscher in Tübingen: "Der Schweizer Professor Mathias Jucker hat mir vor über zehn Jahren nebenbei gesagt, dass es möglich wäre, gentechnisch einen winzigen rosaroten Elefanten herzustellen. Das Bild ging mir seither nicht mehr aus dem Kopf."

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