TV-Tipp ZDF verfilmt "Die Pfeiler der Macht" mit Staraufgebot und 1300 Komparsen

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Nächste Woche kommt der Zweiteiler des Weltbestsellers von Ken Follett u. a. mit Axel Milberg, Jeanette Hain, David Bennent und Yvonne Catterfeld ins Fernsehen.

Das Kernteam von Die Pfeiler der Macht: Dominic Thorburne (Hugh Pilaster), Yvonne Catterfeld (Nora Pilaster), Laura de Boer (Maisie Robinson), Jeanette Hain (Augusta Pilaster) und Albrecht Abraham Schuch (Solly Greenbourne). Foto: ZDF

Ken Follets monumentaler Historienroman "Die Pfeiler der Macht" rund um das fiktive viktorianische Bankhaus Pilaster kommt nächste Woche als ebenso monumental inszenierter Zweiteiler ins ZDF. Der fast acht Millionen Euro teure Film wurde in 49 Drehtagen von September bis November 2015 in und um Dublin produziert.

Im 14köpfigen Hauptcast sind unter anderem Axel Milberg (Stauffenberg, Feuchtgebiete), David Bennent (Die Blechtrommel), Dominic Thorburn (I should´nt be alive), Laura de Boer (Die Pilgerin), Jeanette Hain (Der Vorleser, Honig im Kopf), Rolf Hoppe (Der Turm, Elementarteilchen), Albrecht Abraham Schuch (Tatort) und Yvonne Catterfeld (Die Frau des Schläfers) zu sehen. Ergänzt wird die Mannschaft um 34 irische Nebendarsteller und nicht weniger als 1300 Komparsen.

Allerdings dürfte ein erheblicher Teil des Budgets nicht in die Taschen der Schauspieler geflossen sein. 125 Crewmitglieder waren täglich am Set. 40 maßgeschneiderte Kleider und Anzüge für die Hauptdarsteller wurden extra angefertigt, der Rest wurde aus Spanien und England geliehen. Alleine für die Hauptdarsteller wurden 20 Perücken geflochten. Zahlreiche Perücken, Haarteile, Bärte und Kotletten entfielen noch dazu auf die Komparsen, die mit 973 Kostümen eingekleidet wurden.

Zauberhafte Kostüme - aber mit blutigen Kragen

Maskenball in 2 x 90 Minuten: Alleine für die Hauptdarsteller wurden 40 Kostüme maßgeschneidert. Foto: ZDF
Nicht immer war dies für die Darsteller ein Vergnügen. "An dem Tag, als das große Bankett gedreht wurde, habe ich weit über zwölf Stunden in meinem Stehkragen gesteckt", erzählt Daniel Sträßer, der Edward Pilaster spielt. "Als ich ihn am Abend auszog, war er blutig."

Das Team hat als Kulisse historische Orte von geradezu atemberaubender Schönheit genutzt: Gedreht wurde zum Beispiel in Powerscourt Estate, einem der laut National Geographic drei schönsten Gärten weltweit. Ebenfalls mit dabei ist das in Privatbesitz befindliche Schloss Kilruddery, die alte Schule Aravon School, die Chris de Burgh gehört, die Guinness Brauerei, das berühmte Trinity College, das Dublin Castle und die City Hall.

"Es stimmte einfach jedes Detail, ob das die Ausstattung war oder die Kostüme, von denen mir schien, als hätten sie sogar Kostümdetails mit unseren Augenfarben abgeglichen", sagt Yvonne Catterfeld. "Ständig bewunderte man sein Gegenüber."

Allerdings hatten auch die Bühnenbildner reichlich zu tun. Die Armenviertel mit der Bordell- und Amüsiermeile "Babylon Alley", die Wohngegend rund um "Whitechapel" sowie die Handelsstraßen Londons mit den Verkaufsständen wurden zum großen Teil komplett als Kulisse aus dem Boden gestampft. Damit auf den Straßen entsprechendes Treiben herrscht, wurden rund 20 verschiedene Kutschen verwendet und nicht zuletzt reichlich Tiere eingesetzt. 50 Ratten, 10 Hunde, 10 Vögel, 3 Gänse, 1 Ziege, 6 Hühner, 2 Papageien, 1 Pfau, 1 Esel und rund 15 Pferde mussten am Set verpflegt werden.

Deutschland ist Follett-Land

"Die Pfeiler der Macht" wurde weltweit etwa acht Millionen Mal verkauft; alleine in Deutschland haben 2,7 Millionen Menschen das Epos um Aufstieg und Fall der britischen Bankiersfamilie gelesen. Das Buch gehört zusammen mit "Die Säulen der Erde" und "Die Winter der Welt" zu den beliebtesten Historienromanen von Ken Follet bei Amazon mit 4,4 von 5 Sternen in den Kundenrezensionen.

Die Story: Augusta Pilaster, Mittelpunkt der renommierten Bankiersfamilie Pilaster, ist in Panik: Ein mysteriöser Badeunfall im Internat ihres Sohnes droht im Jahr 1866 den Ruf des Hauses zu ruinieren und wird vertuscht - egal ob, Unglück, Dummer-Jungen-Streich oder Mord.

Dabei ist die intrigante Augusta, im Film dargestellt von Jeanette Hain, die erste Femme Fatale, die Ken Follett überhaupt in seinen Romanen als Hauptfigur auftreten lässt. Die machtbesessene Bankiersfrau agiert dabei vor dem Hintergrund des viktorianischen Englands mit all seinen sozialen Missständen, der Sittenstrenge der Zeit, aber auch der aufkommenden Emanzipation.

Die Femme Fatale als Heldin

"Es ist faszinierend und verstörend zugleich zu beobachten, wie unheilbringend ihr verschüttetes Seelenleben ihren Mitmenschen gegenüber wütet und wie aus ihr im Laufe der Geschichte doch letzten Endes wieder ein fühlender Mensch wird", erklärt Jeanette Hain. "Ihr Charakter ist von Drehbuchautorin Annette Simon vortrefflich beschrieben und Christian Schwochow, der für mich ein großer Magier als Regisseur ist, hat die einzelnen, zum Teil auch äußerst widersprüchlichen Puzzleteile dieser Figur, die verrückt, verrucht, vereinsamt und verzweifelt ist, liebevoll vereint. Augusta kennenzulernen war somit eine abenteuerliche Reise in die Abgründe, Nöte und Besessenheit einer unberechenbaren Frau, die mir größtes Vergnügen bereitet hat. Ihre Gier, ihr Machthunger, liegt mir persönlich fern, Augustas Leidenschaft jedoch, ihr Lebenshunger, nah."

David Bennent, der nach seinem Welterfolg mit "Die Blechtrommel" eine einzigartige Theaterkarriere hingelegt hat, spielt den Reporter Amish Bowles, dessen Gestalt aber von der Figurenbeschreibung von Ken Follett deutlich abweicht.

"Optisch nah war mir der ursprünglich erdachte Amish Bowles ganz und gar nicht – er ist dicklich, mit einer Wampe und einer Glatze", erklärt Bennent. "Doch wir haben uns sehr schnell dazu entschieden, mir keine Wampe oder Glatze zu verpassen. Amish Bowles ist ein intelligenter Journalist, immer mit einem Augenzwinkern diese Welt der Pilasters betrachtend und eine der wenigen Figuren, die Hoffnung in sich trägt und nicht von dieser Machtgier erfasst ist. Seine Liebe zu Clara ist eine fröhliche, hoffnungsvolle – diesen Aspekt habe ich an der Figur sehr gemocht."

Yvonne Catterfeld spielt - und singt

Yvonne Catterfeld darf in der Rolle der amerikanischen Sängerin Nora (tritt im 2. Teil am 27. Januar auf) ihr musikalisches Können einsetzen.

"Für mich war es die größte Aufgabe, danach zu suchen, wie Nora in ihrer Zeit singt, und trotzdem etwas Eigenes mit reinzunehmen, was Christian Schwochow sich auch wünschte, denn sie ist für ihre Zeit eine sehr moderne Frau", sagt Catterfeld. "Ich singe Schuberts Wiegenlied in kleinem Rahmen, bei dem ich aber mehr den Sohn von Solly am Klavier supporte. Ebenso ein eigens komponiertes Lied von unserem großartigen Filmkomponisten Daniel Sus, das ich sehr schön und vor allem passend finde. Das Lied drückt sehr gelungen den Konflikt aus, in dem sich Nora befindet. Es lohnt sich, auf den Text zu hören."

"Die Pfeiler der Macht" - Sendeinfos

  • Sender: ZDF
  • Termine: Montag, 25. Januar 2016, 20.15 Uhr und Mittwoch, 27. Januar 2016, 20.15 Uhr
  • Länge: 2 x 90 Minuten
  • Hinweis: Beide Teile sind jeweils schon 48 Stunden vor Ausstrahlung komplett in der Mediathek abrufbar.
  • Teil 1 - ab dem 23. Januar, 20:15 Uhr
  • Teil 2 - ab dem 25. Januar, 20:15 Uhr


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