Literary Review Preis für schlechten Sex

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Sex sells! Das gilt auch für die Bücherwelt. Selbst, wenn er mehr schlecht als recht beschrieben wird. Mit großem medialem Getöse jedenfalls wird seit 1993 von der britischen Literaturzeitschrift „Literary Review“ der „Bad Sex in Fiction Award“ verliehen.

„Morrissey“ von Charlie Llewellin from Austin, USA - morrissey interview. Foto: Wikimedia.org

Anliegen der zweifelhaften Auszeichnung ist es, so die Preisverleiher, „in ansonsten achtbaren zeitgenössischen Romanen die Aufmerksamkeit auf die kruden, geschmacklosen, oft nachlässig geschriebenen und redundanten sexuellen Passagen in modernen Romanen zu lenken, um solche künftig zu verhindern.“

Preisträger 2015 wurde Ex-„The Smiths“-Sänger Steven Patrick Morrissey . Sehr zu recht, liest man folgende Szene (von Spiegel Online übersetzt) aus seinem Debütroman „List of the Lost: „Darauf verwandelten sich Eliza und Ezra in einen kichernden Schneeball aus vollschlanker Kopulation, schreiend und rufend, als sie sich spielerisch bissen und aneinander zerrten wie in einer gefährlichen und lärmenden Achterbahn-Spirale aus leidenschaftlicher Rotation, wobei Elizas Brüste wie zwei Fässer über Ezras heulenden Mund rollten und der ekstatische Schmerz seines knolligen Ständers seine Aufregung etwas milderte, während er schlagend und schmatzend seinen Weg in jeden von Elizas Muskeln fand, abgesehen von der anderweitig zentralen Zone.“

Auch Autoren von Weltruf sind vor derartigen Ehrungen nicht gefeit. Auf der langen Preisträgerliste stehe so berühmte Namen wie Tom Wolfe, Philip Kerr, Norman Mailer oder Jonathan Littell.

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